Do Kwon „schuldig“: Terraform-Labs-Gründer drohen nun 12 Jahre Haft in den USA

Der südkoreanische Krypto-Unternehmer Do Kwon hat sich vor einem US-Gericht in Manhattan schuldig bekannt, nachdem sein Stablecoin TerraUSD im Jahr 2022 zusammengebrochen war und Schäden in Höhe von 40 Milliarden Dollar verursacht hatte. Am Dienstag änderte der 33-jährige Terraform Labs-Gründer seine ursprüngliche Unschuldserklärung und bekannte sich in zwei Anklagepunkten schuldig: Verschwörung zum Wertpapierbetrug und Telefonbetrug.
„Was ich getan habe, war falsch, und ich möchte mich für mein Verhalten entschuldigen“, erklärte Kwon vor Gericht. „Ich übernehme die volle Verantwortung.“ Er gab zu, wissentlich an einem Betrugsschema beteiligt gewesen zu sein, das Käufer von Wertpapieren seiner Firma schädigte.
Strafmaß und Vergleich
Unter der ursprünglichen Anklage mit acht Punkten hätte Kwon einer maximalen Haftstrafe von 135 Jahren gegenübergestanden. Durch das Schuldbekenntnis wurde dies auf maximal 25 Jahre reduziert. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, eine Höchststrafe von 12 Jahren zu beantragen.
Als Teil der Vereinbarung muss Kwon über 19 Millionen Dollar abtreten und Wiedergutmachung leisten. Das Strafmaß wird am 11. Dezember verkündet. Zuvor gab es ein langes Hin und Her über die Auslieferung von Kwon, der früher den Spitznamen „Stablekwon“ trug, aus Montenegro an die USA. Dorthin hatte sich Kwon geflüchtet, nachdem UST und LUNA zusammenbrachen und er in seiner Heimat Südkorea per Haftbefehl gesucht worden war.
Der TerraUSD-Kollaps von 2022
TerraUSD (UST) war einer der größten algorithmischen Stablecoins vor seinem Zusammenbruch. Diese Kryptowährungen sind theoretisch an stabile Werte wie den US-Dollar gekoppelt. Der Kollaps von UST und dem verwandten Luna-Token löste den sogenannten „Krypto-Winter“ von 2022 aus und trug zum späteren Fall der FTX-Börse bei.
Staatsanwälte warfen Kwon vor, ein auf „Lügen und manipulativen Techniken“ basiertes System erschaffen zu haben. Etwa 280.000 Investoren, darunter führende US-Krypto-Risikokapitalfirmen, waren betroffen.
Rechtlicher Werdegang
Kwon wurde im März 2023 in Montenegro verhaftet, als er mit einem gefälschten Costa-ricanischen Pass in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen wollte. Nach einem längeren Auslieferungsverfahren wurde er im Dezember 2024 an die USA überstellt.
Terraform Labs hatte bereits 2023 in einem zivilrechtlichen Verfahren der US-Börsenaufsicht SEC zugestimmt, 4,5 Milliarden Dollar zu zahlen.
Kontext der Krypto-Strafverfolgung
Kwons Fall reiht sich in eine Serie von Strafverfahren gegen prominente Krypto-Figuren ein. Sam Bankman-Fried, Gründer der zusammengebrochenen FTX-Börse, wurde zu 25 Jahren Haft verurteilt. Auch die Gründer der Krypto-Mixer Tornado Cash und Samourai Wallet wurden kürzlich wegen Geldwäsche-Vorwürfen verurteilt.