Netzneutralität

Drei-Chef: „Spezialdienste werden in Zukunft wichtige Komponenten für Wettbewerb sein“

Drei-Chef Jan Trionow vor der Firmenzentrale in Floridsdorf. © Jakob Steinschaden
Drei-Chef Jan Trionow vor der Firmenzentrale in Floridsdorf. © Jakob Steinschaden

Im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien mit einem Rückblick auf das Mobilfunkjahr hat sich Drei-Chef Jan Trionow gegenüber TrendingTopics.at auch zum Thema Netzneutralität und Spezialdiensten geäußert. Hintergrund: Voraussichtlich am 31. August 2016 werden die Netzneutralitätsregeln in Kraft treten, die in der EU besagen, dass Internet-Provider (also auch Telcos) Firmenkunden bezahlte Überholspuren anbieten können, sofern die „allgemeine Qualität“ der restlichen Internetnutzung nicht beeinträchtigt ist.

„Zero Rating und Spezialdienste werden auch in Zukunft wichtige Komponenten für Innovation und Wettbewerb sein“, so Trionow zu TrendingTopics.at. „So könnte etwa ein Anbieter von Home Automation in seine Lösung die Übertragung der Steuerungsdaten inkludieren (Zero Rating) oder eine Anwendung zur Straßenverkehrssteuerung im Stau nur durch entsprechende Priorisierung der Steuerungsdaten im Netz funktionieren.“

Spezialdienste im Smart-Home-Bereich

Die Aufregung rund um die Aufhebung der Netzneutralität durch das EU-Parlament vor einigen Wochen (TrendingTopics.at berichtete) versteht Trionow nicht. „Zero Rating und Spezialdienste hat es in Telekommunikationsnetzen immer gegeben, etwa bei Sprachtelefonie und TV“, so Trionow. „Auch in anderen Industrien sind solche Geschäftsmodelle üblich, so inkludieren z.B. Versandhäuser wie Zalando oder Amazon ganz selbstverständlich die Gratislieferung der Pakete mit der Post in ihre Angebote.“ Auch Apple würde seine Hardware mit Services wie Apple Music bündeln, da müssten Telcos auch die Möglichkeit haben, mit solchen Playern mitzuhalten.

Die Deutsche Telekom hat sich mit der Ankündigung, Start-ups gegen eine geringe Umsatzbeteiligung Zero-Rating (ein bestimmter Internetdienst ist von der Drosselung nach verbrauchtem Datenvolumen ausgenommen, im Unterschied zu anderen Diensten, die dann langsamer werden, z.B. Spotify bei Drei) viel Kritik zugezogen – ohnehin finanziell schwachbrüstige Start-ups würden so unnötig zur Kasse gebeten werden. Eigentlich wollte die Deutsche Telekom darauf aufmerksam machen, nicht nur Deals mit den großen Silicon-Valley-Playern, sondern auch mit kleinen Firmen aus der Region machen zu wollen.

Ob Drei Start-ups solche Speziallösungen für uneingeschränkten Datenverkehr anbieten wird, wollte Trionow nicht direkt kommentieren – denkbar ist es durchaus, da gerade im Smart-Home-Feld viele Jungfirmen nachkommen. Drei ist mittlerweile nur mehr einen Prozentpunkt hinter T-Mobile (28,2 vs. 29,2 Prozent Marktanteil) die Nummer drei am österreichischen Mobilfunkmarkt, A1 ist mit 40,2 Prozent nach wie vor erster.

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