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Automatisierter Blutschnelltest: Österreichischer Forscher mit dem Europäischen Erfinderpreis 2017 ausgezeichnet

Jan van den Boogaart (NL) und Oliver Hayden (AT). © eop.org
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Der österreichische Biochemiker Oliver Hayden (45) ist gemeinsam mit dem niederländischen Wissenschaftler Jan van den Boogaart (57) heute in Venedig mit dem „Europäischen Erfinderpreis 2017“ in der Kategorie „Industrie“ ausgezeichnet worden. Die beiden Forscher haben einen automatisierten Blutschnelltest für Malaria entwickelt, der die internationale Fachjury letztendlich überzeugte. Vor dem gebürtigen Steyrer Hayden haben Claus Hämmerle und Klaus Brüstle (2013) sowie Franz Amtmann (2015) die Trophäe nach Österreich geholt. Der Preis wird jährlich vom Europäischen Patentamt (EPO) vergeben, dieses Jahr fand die Verleihung zum zwölften Mal statt.

Hayden und van den Boogaart haben ihre Erfindung bereits 2011 patentiert. „Wir haben uns mit den Daten auseinandergesetzt und die überraschende Beobachtung gemacht, dass es vor allem die Blutblättchen sind und weniger die Immunzellen, die Informationen über die Malariainfektion liefern“, so Hayden über die Erfindung. Die Krankheit könne mit Hilfe dieses „Fingerabdrucks“ wesentlich rascher und bei einer großen Zahl von Blutproben diagnostiziert werden. Die automatisierte Diagnose hat laut Hayden eine Genauigkeit von mehr als 97 Prozent. Die Jury des Erfinderpreises lobte, dass es Hayden und van den Boogaart gelungen sei, die beiden Wissenschaftsdisziplinen Medizin und Informationstechnologie sinnvoll zu etwas Neuem zu verknüpfen.

Einsatz in Afrika geplant

Die beiden Forscher haben für ihre Erfindung 30 Parameter festgelegt, die anzeigen, ob der Patient Malaria haben. Gemeinsam mit einem Forscherteam wurde ein Algorithmus geschrieben, der einer Bluttestmaschine von Siemens die Erkennung dieser 30 Parameter lernen kann. Die Siemens Testgeräte sind bis dato in 3.000 Kliniken weltweit im Einsatz. Die Hoffnung ist jetzt, dass der Computer-basierte Test zur Malariaerkennung vor allem in Afrika eingesetzt werden kann. 86 Prozent aller Infektionen der tödlichen Krankheit passieren dort, alle 12 Sekunden stirbt ein Mensch an der Krankheit. Betroffen sind vor allem Kinder. Bisher waren Bluttests vor Ort zeitintesiv, aufwändig und mussten von gut geschulten Fachkräften gemacht werden – diese Arbeit könnte künftig eine Maschine abnehmen.

Hayden hat kürzlich seine Position als Head of In-Vitro Diagnostics & Bioscience bei Siemens Healthineers in Erlangen für den Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik an der Technischen Universität München verlassen. Der Steirer studierte Biochemie in Wien und kam erstmals mit datengetriebener Analyse an der Universität Harvard in Berührung.

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