Jugendbericht

Erste Bank: Hälfte der Jugendlichen hat nicht genug Finanzbildung

© Christian Dubovan / Unsplash
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Bildung in Sachen Finanzen gilt bei der Jugend Österreichs zunehmend als unerlässlich für das spätere Leben. Viele Jugendliche haben allerdings noch einen enormen Aufholbedarf beim Wissen über Themen wie Budgetführung oder Anlageformen. Familie und Schule können nur begrenzt das Bedürfnis nach mehr Finanzbildung befriedigen. Die Erste Bank hat deswegen vor fünf Jahren mit dem Financial Life Park (FLiP) ein Projekt gestartet, das Jugendliche in dieser Hinsicht unterstützen soll. Nun hat FLiP in Kooperation mit dem Startup YEP (Youth Empowerment & Participation) einen Jugendbericht veröffentlicht, der zeigen soll, wie es um die finanzielle Bildung der Jugend steht.

Mangelndes Wissen über monatliche Ausgaben

„Uns ist es wichtig, dass Jugendliche jetzt schon selbstbewusste Entscheidungen in Bezug auf Finanzen fällen kann. Dadurch sollen sie auch finanzielle Wellentäler überstehen können. Uns ist es wichtig, dafür mit ihnen in einen Dialog zu treten und sie zu fragen, was sie sich für das Bildungssystem wünschen“, sagte Bernd Spalt, CEO der Erste Group, bei der Präsentation des Berichts am Donnerstag. Insgesamt 800 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren haben für den Bericht ihren Beitrag geleistet.

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Die Ergebnisse der Studie sind ernüchternd: Etwa die Hälfte der Jugendlichen fühlt sich nicht ausreichend für die Zukunft gerüstet. Nur ein Fünftel weiß genau über die eigenen monatlichen Ausgaben Bescheid. Jede sechste jugendliche Person hat überhaupt keine Übersicht über das Budget und jede fünfte hat Sorge, geborgtes Geld nicht mehr zurückzahlen zu können. Die Corona-Pandemie hat diese Unsicherheit zusätzlich erhöht. Hier will FLiP Abhilfe leisten.

Finanzbildung in Schule unterdurchschnittlich

„Mit dem FLiP können wir Interesse für Finanzthemen wecken und verständlich machen, wie wichtig es ist, sich mit der eigenen finanziellen Situation auseinanderzusetzen. Wir sind mit unserer Arbeit allerdings noch lange nicht am Ziel. Wir wollen der Jugend eine Stimme geben und setzen deshalb ab sofort einen Jugendbeirat ein. Das fünfköpfige Gremium soll uns dabei unterstützen, genau die Themen zu bearbeiten, die den Jugendlichen wichtig sind und wo sie sich allein gelassen fühlen“, so Philip List, Leiter des FLiP.

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Wo sich Jugendliche alleine gelassen fühlen, sind zwei essenzielle Bereiche der Finanzbildung: Zuhause und in der Schule. Nur 18 Prozent sprechen im Elternhaus regelmäßig über finanzielle Themen. Familien sind oft selbst mit solchen Themen überfordert. Auch in der Schule gibt es zu wenig Finanzbildung, so das Urteil der Jugendlichen. Auf einer Skala von eins bis zehn erreicht sie lediglich eine durchschnittliche Bewertung von 3,6. Diese Mängel können laut dem FLiP-Jugendbeirat Ungleichheiten vergrößern. „Oft sind die Sorgen bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund am größten“, sagte Beiratsmitglied Katrin Leiner.

„Wissen muss alle erreichen und demokratisch sein“

Michael Stadlmann, ebenfalls ein Mitglied des Jugendbeirats, fordert Maßnahmen für eine ausführliche Finanzbildung schon in der Schule. „Müssen Jugendliche auf eigene Faust nach so einer Bildung suchen, geraten sie oft an unseriöse Quellen. Außerdem hat nicht jeder die Möglichkeit dazu, mit jemandem über solche Themen zu sprechen. Finanzielles Wissen muss alle erreichen, es muss demokratisch und inklusiv sein, nicht vererbt“, so Stadlmann.

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In der Schule soll die Bildung vor allem praxisorientiert sein, sagt Stadlmann. Themen wie Steuern, Sicherheit, Budget, Fixkosten, Geldanlagen, Banken und Verträge sollen dabei im Fokus stehen. Diese Art von Unterricht soll fest im Lehrplan verankert werden. „Finanzbildung ist nicht nur ein Thema für Junge, sondern für alle. Wir können bei diesen Themen mit dem FLiP unterstützend agieren, jedoch das Problem nur begrenzt lösen. Vielmehr müssen Finanzen ein ganz normaler Teil der Allgemeinbildung werden“, sagte Bernd Spalt.

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