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Eurozone steht vor Ende der Null-Zins-Politik nach 11 Jahren

EZB-Chefin Christine Lagarde. © IWF
ECB Presidengt Christine Lagarde. © IWF
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Das Ende der Null-Zins-Politik nach mehr als einer Dekade – die Europäische Zentralbank wird heute, Donnerstag, aller Voraussicht nach die erste Zinserhöhung in der Eurozone nach mehr als 11 Jahren ankündigen. Beobachter:innen rechnen auch damit, dass es sogar ein großer Schritt von 0,5 Prozentpunkten sein wird. Fix rechnen sollte man aber mit 0,25 Prozentpunkten.

Die Zinserhöhung angesichts der grassierenden Inflation bei 8,6 Prozent zuletzt im Juni wird seit Monaten gefordert. In den USA und Großbritannien haben die Zentralbanken die Zinswende bereits eingeleitet, allerdings lassen die Erfolge hinsichtlich einer sinkenden Inflation noch auf sich warten. In den USA hat die Fed den Leitzins bereits in mehreren Schritten auf 1,5 bis 1,75 Prozent gehoben. Der Leitzinssatz im Euroraum liegt dagegen seit März 2016 bei 0,0 Prozent, seit Herbst 2019 sogar bei minus 0,5 Prozent.

Die EZB unter Chefin Christine Lagarde, die lange mit einer sich bald wieder einpendelnden Inflation Richtung zwei Prozent rechnete, kann sich eigentlich gar nicht richtig entscheiden. Zum einen würgt eine Zinswende (Investitionen werden unattraktiver, Sparen wird attraktiver) die ohnehin schon gebeutelte Konjunktur ab, zum anderen bringt sie schwächere Euro-Länder in zusätzliche Schwierigkeiten. Ein Problem in Europa sind die sehr unterschiedlich starken Wirtschaftsräume – etwa Italien. Möglich ist deswegen, dass es die Zinsen in der Eurozone für Länder wie Italien nicht zu stark steigen werden.

Höchster Wert seit 47 Jahren: Inflation steigt auf 8,7 Prozent

Die Logik einer Zinsanhebung: Die Nachfrage wird gedämpft, weil damit die Finanzierungskosten (z.B. Kredite) sowohl für Haushalte als auch Unternehmen steigen. Das soll in der Theorie die Energiepreise drücken und sich so auf die Inflation auswirken – mit sinkenden Preisen.

Allerdings ist die aktuelle Lage ohnehin so, dass die Nachfrage der Konsument:innen sinkt – darauf haben bereits sehr viele B2C- bzw. B2B2C-Unternehmen wie Google, Apple, Tesla und Co (u.a. mit Kündigungen, Preiserhöhungen, Aufnahme-Stopps etc.) reagiert. Die Gefahr ist, dass man in eine Stagflation läuft – also eine stagnierende Wirtschaft aufgrund sinkender Nachfrage bei gleichzeitig hoher Inflation. Diesen gefährlichen Cocktail, den man zuletzt in der Ölkrise der 1970ern erlebte, gilt es zu vermeiden.

Dieser Trick muss der EZB gelingen – und zwar die Zinsen zu erhöhen, ohne die Konjunktur abzuwürgen, gerade in Hinblick auf schwächere Euro-Länder. Es bleibt abzuwarten, ob Lagarde das schafft. Gleichzeitig wütet der Ukrainekrieg weiter, und Lieferketten werden stetig unterbrochen. Deswegen ist Geldpolitik alleine nicht das Mittel, dass die Inflation bekämpfen kann.

Nationalbank: Inflation bleibt bis Jahresende bei 8 oder mehr Prozent

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