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Figma-Aktie verdreifacht sich am ersten Tag, Unternehmenswert bei 56 Milliarden Dollar

Figma App. © Unsplash
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Zu Beginn verkauft ist die Aktie bei 33 Dollar, nach dem ersten Handelstag liegt sie nun bei 110 Dollar: Der IPO der Design-Software Figma ist ein unglaublicher Erfolg an New York Stock Exchange (NYSE). Die Aktie des Unternehmens explodierte förmlich und verzeichnete einen der spektakulärsten IPO-Starts der letzten Jahre.

Figma-Aktien starteten bereits bei 85 Dollar pro Stück in den Handel – mehr als das Doppelte des Ausgabepreises von 33 Dollar. Der Kurs schoss so rasant in die Höhe, dass der Handel zeitweise wegen extremer Marktvolatilität ausgesetzt werden musste. Die Aktie, die unter dem Börsenkürzel „FIG“ gehandelt wird, erreichte zwischenzeitlich Spitzenwerte von über 112 Dollar, bevor sie sich in einer Bandbreite zwischen 101 und 112 Dollar einpendelte. Bei einer Tagesbewertung von 56 Milliarden Dollar entspricht dies einer Verdreifachung des Unternehmenswertes gegenüber dem IPO-Preis.

Massive Übernachfrage sorgt für kuriose Szenen

Die Nachfrage nach Figma-Aktien war so überwältigend, dass sie zu ungewöhnlichen Situationen führte. In sozialen Medien posteten Anleger Screenshots ihrer Broker-Apps, die zeigten, wie drastisch ihre Kaufaufträge gekürzt wurden. Statt der gewünschten hunderten Aktien erhielten viele Investoren nur eine einzige Figma-Aktie zugeteilt. Ein Anleger prahlte sogar damit, immerhin 17 Aktien erhalten zu haben.

Das Unternehmen und bestehende Investoren sammelten durch den Börsengang insgesamt 1,2 Milliarden Dollar ein. Der Großteil der Erlöse fließt dabei an die bisherigen Aktionäre, darunter namhafte Venture-Capital-Firmen wie Greylock Partners, Index Ventures, Kleiner Perkins und Sequoia Capital.

Ursprünglich hatte Figma eine Preisspanne von 25 bis 28 Dollar pro Aktie angepeilt, diese jedoch in der vergangenen Woche auf 30 bis 32 Dollar angehoben, bevor schließlich bei 33 Dollar – oberhalb der revidierten Spanne – ausgegeben wurde.

CEO Dylan Field bleibt trotz Erfolg bodenständig

Der 33-jährige CEO und Mitgründer Dylan Field, dessen Anteil am Unternehmen nun über 4,5 Milliarden Dollar wert ist, mahnte im CNBC-Interview zur Besonnenheit: „Das Wichtigste, woran ich mich und das Team erinnern muss, ist, dass der Aktienkurs nur eine Momentaufnahme ist. Wir werden heute und in den kommenden Wochen alle möglichen Kursbewegungen sehen.“

Field betonte, dass sich das Unternehmen trotz des Börsenerfolgs weiterhin auf seine Mission konzentrieren und auf die Kundenbedürfnisse hören müsse.

Beeindruckende Geschäftszahlen rechtfertigen hohe Bewertung

Figma kann seine hohe Bewertung mit soliden Geschäftszahlen untermauern. Das Unternehmen verzeichnet über 13 Millionen monatliche Nutzer, von denen zwei Drittel keine professionellen Designer sind. Mehr als 1.000 Kunden zahlen jährlich über 100.000 Dollar für die Software-Lizenz. Zu den prominenten Nutzern gehören Google, Microsoft, Netflix und Uber.

Im zweiten Quartal erwirtschaftete Figma einen operativen Gewinn von 9 bis 12 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 247 bis 250 Millionen Dollar. Das Umsatzwachstum lag bei beeindruckenden 40 Prozent im Jahresvergleich.

Gescheiterte Adobe-Übernahme wird zur Erfolgsstory

Der erfolgreiche Börsengang lässt die gescheiterte 20-Milliarden-Dollar-Übernahme durch Adobe im Jahr 2023 nun wie eine glückliche Fügung erscheinen. Adobe hatte Figma 2022 akquirieren wollen, doch britische Regulierungsbehörden blockierten den Deal mit der Begründung, er würde der Innovation im Design-Software-Bereich schaden.

Was damals wie ein Rückschlag aussah, entpuppt sich nun als Segen: Figma behielt seine Unabhängigkeit und kann nun als eigenständiges Unternehmen von der aktuellen Marktbewertung profitieren, die das Adobe-Angebot sogar übertrifft.

Signal für Wiederbelebung des Tech-IPO-Markts

Figmas spektakulärer Börsengang gilt als wichtiges Signal für die Wiederbelebung des Technologie-IPO-Markts nach einer mehrjährigen Flaute. Seit Anfang 2022 hatten steigende Inflation und Zinsen sowie geopolitische Unsicherheiten viele Tech-Unternehmen vom Gang an die Börse abgehalten.

2025 haben bereits mehrere Technologieunternehmen den Sprung an die Börse gewagt, darunter die Online-Bank Chime, der Stablecoin-Anbieter Circle, der KI-Infrastruktur-Spezialist CoreWeave sowie die Gesundheitstech-Firmen Hinge Health und Omada Health.

Lynn Martin, Präsidentin der NYSE, zeigte sich optimistisch: „Ich denke, angesichts des Erfolgs von Figma bei der gestrigen Preisfindung und der anhaltenden Nachfrage wird dies die Schleusen öffnen“ –  gemeint sind weitere Tech-IPOs. Durchgesickert ist bereits, dass Klarna es im September versuchen will.

Über Figma

Figma wurde 2012 von Dylan Field gegründet und entwickelt webbasierte Software für die kollaborative Gestaltung von Präsentationen, digitalen Whiteboards sowie App- und Website-Designs. Das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in San Francisco hat, stand 2025 auf Platz 45 der CNBC Disruptor 50-Liste der vielversprechendsten Privatunternehmen.

Mit dem erfolgreichen Börsengang etabliert sich Figma nun als eines der wertvollsten Software-Unternehmen im Design-Bereich und setzt neue Maßstäbe für Tech-IPOs im Jahr 2025.

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