Fontus: Viel kritisiertes Startup mit „selbstfüllender“ Wasserflasche ist insolvent
Mehr als 300.000 Euro bei einer Crowdfunding-Kampagne, eine Förderung durch die staatliche Förderbank aws und ein sehr großes Versprechen: Das Wiener Startup Fontus, das mit einer angeblich selbstfüllenden Wasserflasche für unterwegs von sich reden machte, ist insolvent. Das geht aus einem Eintrag des Alpenländischen Kreditorenverbandds hervor. Die Idee war, aus der natürlichen Luftfeuchtigkeit frisches Kondenswasser zu gewinnen. Die dazu notwendigen Kühlkomponenten sollten mit Solar-Panels betrieben werden.
Doch nun muss Fontus via die Insolvenz und ein Sanierungsverfahren verkünden. Gläubigern wird eine 20-prozentige Quote auf deren Forderungen geboten, zahlbar innerhalb von 24 Monaten ab Annahme des Sanierungsplans. Das entspricht dem gesetzlichen Mindestanbot. derstandard.at zufolge sollen Aktiva von rund 64.000 Euro Forderungen von 300.000 Euro gegenüberstehen. Dem Startup rund um Geschäftsführer Kristof Retezár dürfte das Geld ausgegangen sein, weil die Entwicklung des umstrittenen Gadgets mehr verschlang und letztendlich nicht produziert werden konnte.
Fontus bzw. die Fontus Water Technology GmbH ist ins Visier von Kritikern geraten. Diese warfen dem Startup vor, nicht die versprochenen Wassermengen mit der Leistung der Solarpanele kondensieren zu können. Ein Video, das Fontus auseinandernahm, erreichte auf YouTube mehr als eine Million Abrufe. Das Prinzip, auf dem Fontus basiert, ist allerdings unumstritten.