Energieerzeugung

Frauscher Motors: Der Bio-Abgas-Motor aus Oberösterreich

Frauschers Prototypen am Prüfstand © Berghammer
Frauschers Prototypen am Prüfstand © Berghammer
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Der oberösterreichische Erfinder und Unternehmer Josef Frauscher verkaufte 2019 seine Bahnsensorik-Firma an einen französischen Konzern und widmet sich nun einem ungewöhnlichen Thema: Er erzeugt Energie aus Bio-Abgasen und setzt dabei auf die Technologie traditioneller Stirlingmotoren. Mit „Frauscher Thermal Motors“ hat er eine Herausforderung gefunden, an der schon viele Firmen gescheitert sind, wie der Gründer betont: „Allein seit 2000 sind europaweit sechs Unternehmen in die Insolvenz geschlittert“.

Klimaschädliche Gase verwerten

Frauscher will Stirlingmotoren entwickeln, die innerhalb eines Moduls Wärme, Kälte und elektrische Energie bereitstellen können – zum Beispiel, um bei stehenden LKW den Dieselmotor zu entlasten oder für einen Einsatz in Industrieanlagen. Gleichzeitig soll der Motor Bio-Gas, das etwa auf Deponien oder in Kläranlagen entsteht, sinnvoll verwerten. Diese methanhaltigen Gase müssen derzeit meist ungenutzt abgefackelt werden, um den Schaden für das Klima zu minimieren.

Mit Frauschers Technologie können diese Deponiegase in Zukunft energetisch genutzt werden. Denn bei Stirlingmotoren müssen Gase nicht im Inneren des Motors verbrannt werden, wodurch ein Einsatz von verschmutzten Gasen und solchen mit geringem Energiegehalt sauber möglich wird. Frauscher Motors hat sich im Rahmen des österreichischen Staatspreises Innovation den Sonderpreis Verena von dem Stromkonzern Verbund gesichert.

Idee bereits in erstem Unternehmen geboren

Den Grundstein für die Umsetzung dieser Idee legte Frauscher bereits in seinem ersten Sensortechnik-Unternehmen, das er 1987 gründete. „2001 habe ich eine Forschung im Bereich Stirlingmotorentechnik gestartet, weil mich das Thema als gelernter Motorenbauer extrem interessiert hat und auch aus einem gewissen Ehrgeiz heraus gegenüber den vielen Unternehmen, die gescheitert sind“, erzählt der Erfinder.

Wartungsfrei: Was Frauscher besser macht

Stirlingmotoren gibt es zwar schon lange, bisher waren sie aber für diese Anwendungen aber zu wartungsintensiv. „Es gibt nur sehr wenig erwerbbare Exemplare auf dem Markt – meist spezialisiert auf Anwendungsnischen“, erklärt Frauscher Tech & Nature. Die Herausforderung sei der häufig notwendige Ölwechsel: „Im Bereich Kraft-Wärmekopplung ist aber ein Ganzjahresbetrieb unter Vollast gefordert“.

Sein Motor hingegen sei praktisch wartungsfrei, da er ohne Ölschmierung laufe. Durch die Kombination zweier Stirlingmotor-Typen gelang es Frauscher in jahrzehntelanger Forschung eine mittlerweile patentierte Methode zu entwickeln, die die Kolbenkräfte so weit verringert, dass eine ständige Schmierung überflüssig wird. Gleichzeitig hat er einen Weg gefunden, durch einen Spezialbrenner auch Magergase mit besonders niedrigem Methangehalt zu verwerten.

Derzeit im Testbetrieb

Bis die Motoren von Frauscher im Normalbetrieb eingesetzt werden können, wird es jedoch noch dauern. Bereits mehr als 22.000 Stunden läuft die „alphagamma Technologie“ im Testbetrieb: „Extern laufen zwei Maschinen im Bereich Biomasse-Wirbelschichtanlagen, weitere Erprobungen erfolgten jeweils 6 Wochen bei Deponiegas, landwirtschaftlichem Biogas und Klärgas“, erklärt Frauscher. Dann plant der Unternehmer weitere Langzeittests.

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