Interview

Freebiebox-Gründer Moritz Lechner: „Erfolgreiche Gründer lassen sich nicht kleinkriegen”

Moritz Lechner (Freebiebox) und Florian Gschwandtner (Runtastic). © Runtastic
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Er ist erst 15, aber er ist nicht zum Spielen da: Der Wiener Moritz Lechner hat vor einem Jahr für viel Aufsehen gesorgt. Der damals jüngste Gründer Österreichs hat mit Freebiebox ein Projekt gestartet, mit dem er Menschen mit Überraschungsboxen voller Werbeartikel beglücken will. Seither hat sich viel getan: Mit Hilfe seiner Mutter, Kambis Vajargah Kohansal, Markus von Primecrowd, dem Business Angel Peter Kraus und David Gloser von der Steuerberatungskanzlei Ecovis hat Lechner seine eigene Firma aus der Taufe gehoben (Trending Topics berichtete).

“Die Startup-Szene hat mir ziemlich geholfen, mein Projekt voranzubringen”, sagt Lechner zu Trending Topics. Jetzt geht es in die nächste Phase: Mit einer Crowdfunding-Kampagne, die diese Woche startete, will Freebiebox (nunmehr mit fünf Mitarbeitern) mindestens 25.000 Euro sammeln. Die Unterstützer werden dann ab Mitte 2019 mit den neuen Boxen beliefert. Diese sind je nach Interessen der Besteller gefüllt – es gibt etwa Business-, Tech- oder Kids-Boxen.

Florian Gschwandtner als Vorbild

Mit Runtatic-Mitgründer und Noch-CEO Florian Gschwandtner hat Lechner, der anfangs den jungen australischen Startup-Ben Pasternak zum Vorbild hatte, kürzlich sein österreichische Idol getroffen. “In Österreich ist auf jeden Fall der Florian Gschwandtner mein großes Vorbild der Startup-Szene”, sagt Lechner. “Sein Durchhaltevermögen ist bewundernswert.“ Auch nach zehn Jahren sei das Runtastic-Gründerteam immer noch sehr eng zusammen, und das Office der Adidas-Tochter in Pasching fühle sich an „wie im Silicon Valley“.

Dieses Durchhaltevermögen will auch der 15-jährige Wiener haben. Denn, so zeigt seine Erfahrung bereits, dass man auch weitermachen können müsse, wenn es mal schlecht läuft. “Die wenigen erfolgreichen Gründer lassen sich nicht kleinkriegen”, so Lechner. Auch er hätte mit Stress – nebenbei besucht er regulär die Schule – umzugehen, und außerdem sei es schwer, gute Leute für die eigene Firma zu gewinnen. “Geschäftsmodelle können sich verändern, aber das Gründerteam muss da stabil bleiben.”

+++ Freebiebox: Wie ein 14-jähriger Wiener sein eigenes Startup aufbaut +++

© Minted
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Große internationale Mitbewerber

Dass er mit seiner Idee, Überraschungsboxen online zu vertreiben, nicht alleine auf der Welt ist, weiß Lechner. Mit Loot Crate (Boxen für Gamer und Nerds) oder GlossyBox (Boxen mit Beauty-Produkten) gibt es bereits ähnliche Geschäftsmodelle. Auch diese Anbieter bieten Online-Konsumenten Abos an und schicken ihnen regelmäßig Kartons mit Produkten, die zum Geschmack der Besteller passen sollen.

Ungeachtet der Konkurrenz hat Lechner sein Ziel hoch gesteckt. “Mein großer Traum ist, ins Silicon Valley zu gehen und die größte Abo-Box der Welt zu werden”, so der junge Gründer. 2019 will er bereits europaweit versenden. Auf den Rückhalt in der österreichischen Startup-Szene könne er sich da verlassen. “Was ich an der Startup-Szene so cool finde, ist der Zusammenhalt. Ich wurde da sofort aufgenommen.”

+++ Freebiebox: Wie die neue Firma von Österreichs jüngstem Gründer funktioniert +++

Mehr Möglichkeiten für junge Ideen

Beim weiteren Aufbaue seiner Firma wird Lechner auch viele Talente brauchen, die die Idee weiter aufbauen. Die richtigen Mitarbeiter zu finden, sei da gar nicht so leicht. “Viele Leute sind ohne Erfahrung zu uns gekommen. Unsere Aufgabe ist es da auch, die Leute auszubilden”, sagt Lechner. Ansetzen könne man da bereits in seiner eigenen Altersstufe. “Es wäre wichtig, in den Schulen noch mehr Entrepreneurship zu lehren. Es geht nicht nur ums Programmieren, sondern um eine digitale Grundbildung.”

Und auch wenn er selbst ein Startup hat, es müssten bei solchen Ideen ja nicht immer gleich Firmen herauskommen. Lechner: “Schüler sollen die Möglichkeit bekommen, ihre eigenen Ideen umzusetzen. Das müssen ja nicht immer gleich Startups sein.”

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