Krypto-Pleite

FTX: Nein, Kund:innen werden nicht mehr als 100 Prozent ihres Geldes bekommen

FTX. © FTX.com / Canva
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Nach der Pleite der einst zweit größten Krypto-Börse FTX vor eineinhalb Jahren stehen ehemalige Nutzer:innen nach wie vor vor der Frage, ob sie ihr Geld zurückbekommen werden. Nun sieht es eigentlich gut aus. Denn wie der FTX-CEO John Ray nur kurz nach dem Urteil für den ehemaligen FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (25 Jahre Haft) bekannt gab, will man in den Überresten des Unternehmens Summen von 14 bis 16 Milliarden Dollar zusammengeklaubt haben, mit denen man nun die Gläubiger ausbezahlen könne. Noch muss das Konkursgericht über den vorgelegten Plan zur Entschädigung zustimmen.

Das Interessante dabei: FTX hat lediglich Verbindlichkeiten von 11 Milliarden Dollar. Möglich macht die Differenz die aktuelle Krypto-Kurs-Rallye, die die Preise von Krypto-Assets gegenüber dem Zeitraum der Pleite teilweise dramatisch angehoben hat – so hat sich etwa Solana (SOL) von damals etwa 15 Dollar auf heute 150 Dollar verzehnfacht. Außerdem wurden die Shares an Anthropic, einem aktuell großen Herausforderer von OpenAI, verkauft, was ebenfalls sehr viel Geld brachte.

Nun heißt es seitens FTX, dass die meisten Gläubiger:innen etwa 118 Prozent der Summe bekommen, die ihnen das Unternehmen schuldet, in einigen Fällen sogar bis zu 142 Prozent. Jedoch sollten sich FTX-Gläubiger:innen nicht zu früh über einen Geldregen freuen, wie der Krypto-Experte Anthony Pompliano in seinem Newsletter anmerkt.

„Forderungen zum Zeitpunkt des Konkurses in Dollar beziffert“

„Wenn man die Forderungen zum Zeitpunkt des Konkurses in Dollar beziffert, kann FTX eine Siegesrunde drehen und behaupten, dass es jedem 100 % seiner Gelder zurückzahlt. Aber wenn man die Forderungen in dem nativen Vermögenswert ausweist, den ein Nutzer auf der Plattform angelegt hat, dann zahlt FTX nicht einmal 30 % der Gelder der Nutzer zurück“, so Pompliano. „FTX-Nutzer, die Kryptowährungen auf der Plattform besaßen, erhalten ihr Geld auf der Grundlage der Krypto-Preise vom November 2022. Wenn man also 1 Bitcoin auf der Plattform hatte, schuldet man ungefähr 18.000 Dollar. Obwohl FTX behauptet, dass sie Ihnen 100% der 18.000 $ auszahlen werden, bedeutet dies, dass Sie tatsächlich nur ~ 0,28 Bitcoin von der Börse zurückbekommen. Das sind nur 28%.“

Grund sei, dass Gerichte bei Konkursen einen Stichtag für Bewertungen festlegen müssen, und die Bewertung der Forderungen erfolgt in US-Dollar. auch bei anderen Konkursen in der Krypto-Industrie wie bei Celsius oder BlockFi hätte es das Phänomen gegeben. Der Berechnung des wahren Werts der Forderungen von Gläubigern würden durch das schnelle Steigen und Fallen von Kryptowährungen ein Strich durch die Rechnung gemacht werden. „Schlagzeilen, die damit prahlen, dass die FTX-Nutzer 100 % ihres Geldes zurückerhalten werden, sind irreführend“, so Pompliano.

Jedenfalls gibt es ein FTX Customer Claims Portal, über das einstige Kund:innen ihre Forderungen bis zum 29. September 2023 anmelden konnten („Bar Date“). Alle nach dem Bar Date eingereichten Forderungen gelten als verspätet und können angefochten werden.

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