Analyse

Gefährliche Blase? Ohne AI-Ausbau wäre USA in der Rezession, meint Deutsche Bank

Der Stargate-Zirkel zwischen OpenAI, Oracle und Nvidia.
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Die Deutsche Bank und das Beratungsunternehmen Bain & Company sehen strukturelle Herausforderungen für die anhaltenden Investitionen in Künstliche Intelligenz. Die massiven Ausgaben stützen derzeit die US-Wirtschaft, könnten jedoch an ökonomische Grenzen stoßen.

In einer aktuellen Forschungsnotiz weist die Deutsche Bank auf die besondere Rolle der KI-Investitionen für die US-Konjunktur hin. Laut dem Devisenstrategen George Saravelos tragen vor allem die Investitionen großer Technologiekonzerne in Rechenzentren und KI-Infrastruktur wesentlich zum Wirtschaftswachstum bei. Ohne diese Ausgaben befände sich die US-Wirtschaft möglicherweise bereits in einer Rezession, so die Einschätzung.

Zuletzt hat man neuerlich Mega-Deals am AI-Sektor der USA gesehen. OpenAI wird nunmehr mit 500 Milliarden Dollar bewertet, Anthropic mit 130 Milliarden, xAI mit 200 Milliarden. Da wird auch ordentlich im Kreis investiert:

  1. Nvidia investiert in OpenAI: Nvidia kündigte eine 100-Milliarden-Dollar-Investition in OpenAI an, beginnend ab Mitte 2026
  2. OpenAI zahlt Oracle: OpenAI verwendet Mittel, um Oracle für Cloud-Services zu bezahlen (300 Milliarden über 5 Jahre, also 60 Mrd. Dollar/Jahr)
  3. Oracle kauft bei Nvidia: Oracle investiert wiederum Milliarden in Nvidia-Chips. Allein 40 Milliarden Dollar sind für das Texas-Rechenzentrum gedacht

Wachstum durch Infrastrukturaufbau

Goldman Sachs beziffert die kumulierten Ausgaben für KI-Kapitalinvestitionen bis Ende August auf 368 Milliarden Dollar. Die sogenannten „Magnificent 7“ – große Technologieunternehmen wie Nvidia, Microsoft, Meta und Alphabet – investieren dreistellige Milliardenbeträge in den Ausbau der KI-Infrastruktur.

Die Deutsche Bank merkt jedoch an, dass das aktuelle Wachstum primär durch den Bau von Anlagen und Einrichtungen entsteht, nicht durch bereits produktive KI-Anwendungen. Für eine Fortsetzung dieses Trends wäre nach Einschätzung der Analysten ein weiterhin exponentielles Wachstum der Investitionen erforderlich, was als unwahrscheinlich eingestuft wird.

Finanzierungslücke bis 2030

Das Beratungsunternehmen Bain & Company identifiziert in seinem Global Technology Report eine erhebliche Finanzierungslücke. Um die erwartete Nachfrage nach KI-Diensten bis 2030 zu bedienen, müssten diese einen Jahresumsatz von zwei Billionen US-Dollar generieren. Selbst unter Berücksichtigung von Effizienzgewinnen und Einsparungen durch KI-Einsatz verbleibt laut Bain eine jährliche Finanzierungslücke von 800 Milliarden Dollar.

Zusätzlich prognostiziert Bain einen globalen Strombedarf für KI-Computing von bis zu 200 Gigawatt bis 2030, wovon etwa die Hälfte auf die USA entfallen würde. Dies stelle angesichts begrenzter Netzkapazitäten eine strukturelle Herausforderung dar.

Unterschiedliche Markteinschätzungen

Während die Deutsche Bank Risiken einer Überdehnung betont, vertritt Goldman Sachs eine optimistischere Position. Analyst Manuel Abecasis verweist auf erwartete Produktivitätssteigerungen von bis zu 1,5 Prozentpunkten für das US-Bruttoinlandsprodukt in den kommenden Jahren durch KI-Technologien.

Apollo Management weist darauf hin, dass seit dem Sommer sämtliche positiven Gewinnrevisionen für den S&P 500 von den sieben größten Technologiekonzern stammen. Für die übrigen 493 Unternehmen im Index bleibt die Ertragslage nach dieser Analyse gedämpft.

Langfristige Perspektive

Die Analysen zeigen eine Diskrepanz zwischen den aktuellen Investitionssummen und den bisher realisierten Erträgen aus KI-Anwendungen. Nach Einschätzung der Deutschen Bank entsteht nachhaltiges Wachstum erst dann, wenn KI über den reinen Infrastrukturaufbau hinaus messbare Produktivitätsgewinne und tragfähige Geschäftsmodelle generiert.

Die weitere Entwicklung hängt davon ab, ob und in welchem Umfang die getätigten Investitionen zu wirtschaftlich verwertbaren Anwendungen führen, die ausreichende Erträge zur Refinanzierung der Infrastruktur ermöglichen.

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