GO AUSTRIA: „Wenn man es in Österreich schafft, schafft man es in ganz Europa“
Ein Launch-Hub mitten in Europa mit hoher Lebensqualität, exzellentem Fördersystem und einer Vielzahl an Talenten: Österreich hat sich in den letzten Jahren verstärkt als Sprungbrett in den europäischen Markt für internationale Startups erwiesen. Ein wichtiger Faktor für die gestiegene Außenwahrnehmung: das GO AUSTRIA-Programm von GIN Austria, das als gemeinsame Initiative der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) ins Leben gerufen wurde.
Während der ViennaUP, dem größten Startup-Festival Österreichs, ist es über GO AUSTRIA gelungen, 42 Startups aus sechs Ländern (Hongkong, Israel, Japan, China, Südkorea und Indien) nach Wien zu bringen.
„Ich habe mich für GO AUSTRIA beworben, weil es eine großartige Gelegenheit bietet, in den europäischen Markt einzutreten“, sagt etwa Seongjun Kim von Ipin Labs aus Seoul, Südkorea. Das Startup arbeitet an KI-gestützter Indoor-Navigation und sieht Europa als Wachstumsmarkt.
Auch MaxOvary aus Israel (FemTech) kam deshalb nach Wien. „Ich möchte hier Investoren und strategische Partner treffen“, so Nofar Wagner, Mitgründerin und COO von MaxOvary.
Magnet mitten in Europa
Die Bandbreite der internationalen Jungfirmen, die dank des vollgepackten GO AUSTRIA-Programms in den vergangenen zwei Wochen tief ins österreichische Startup-Ökosystem eintauchen konnten, war groß: Von AI über MedTech und ClimateTech bis hin zu EnergyTech war die gesamte Palette aktueller Technologie-Trends vertreten.
„Der diesjährige Batch ist außergewöhnlich groß, und ich bin begeistert, dass wir hier eine Vielzahl verschiedener Länder, Teams, Branchen und Lösungen zusammenbringen konnten. Das macht es besonders spannend – auch für uns als Anlaufstelle für internationale Startups, die nach Europa wollen“, sagt etwa Florian Glatt, Mentor des GO AUSTRIA-Programms.
Wien kann als bedeutender Testmarkt und Sprungbrett für große Märkte wie Deutschland, Italien oder Frankreich punkten. Ebenfalls bemerkenswert: Sauberes Leitungswasser und saubere Luft in der Stadt sind für Österreicher:innen selbstverständlich – für Gründer:innen aus China oder Indien jedoch zusätzliche Highlights, die die hohe Lebensqualität Wiens auf Anhieb greifbar machen.
„Wenn man es in Wien schafft, wenn man es in Österreich schafft, schafft man es höchstwahrscheinlich in ganz Europa – und ich denke, das verschafft uns eine starke Ausgangsposition“, sagt Christian Frey, Leiter International Business bei der Wirtschaftsagentur Wien, einem Partner des GO AUSTRIA Programmes.

Ein Ruf, der vorauseilt
Österreichs Ruf als attraktiver Standort eilt dem Land mittlerweile voraus. „Kürzlich habe ich einen Artikel gelesen, dass Wien ein sehr aufregender Ort für Startups ist, und ich war sehr gespannt darauf, mehr zu erfahren“, sagt Vivian Yan von Taron Solutions – einem Accelerator für neuartige biologische Arzneimittel aus Hongkong.
„Wir wollen uns hier mit Menschen vernetzen und nach potenziellen Geschäftspartnern, Investoren und Talenten suchen, die uns helfen, unser Geschäft auszubauen“, ergänzt Jasmine Liang von MicroPort aus China.
Das Programm für die 42 Startups räumte auch mit einigen Klischees über Europa auf.
„GO AUSTRIA ist fantastisch, die Energie hier ist unglaublich. Viele glauben ja, Europa sei zurückgefallen usw. Das stimmt überhaupt nicht“, so Vivek Narain aus Indien, Mitgründer von Navirego, das auch in Europa einen KI-gestützten Helfer für Unternehmen etablieren möchte, um sie durch den Regulierungsdschungel zu lotsen.

Wien als Europa-HQ
Für Wien sind die Startups, die über das Programm kommen, eine echte Bereicherung.
„Dieses Jahr sind Startups aus sechs verschiedenen Ländern – erstmals auch aus Indien – nach Österreich gekommen. Für unser global denkendes und international ausgerichtetes Ökosystem ist dieser Austausch mit internationalen Startups essenziell“, sagt Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der FFG.
Nach dem Ende des Programms kehren die Gründer:innen zwar zunächst in ihre Heimatländer zurück – doch viele planen bereits die Rückkehr. Immer mehr erkennen das Potenzial, in Österreich einen Standort zu eröffnen.
„Wir haben hier viel Unterstützung erhalten, um unser Unternehmen aufzubauen. Wir denken jetzt ernsthaft darüber nach, in Wien einen Standort zu eröffnen“, berichtet etwa Anny Cheung von Full Nature Farms. Das Startup aus Hongkong spezialisiert sich auf Vertical Farming und sieht in Österreich wichtige Anknüpfungspunkte.
Ron Shani, CEO von AKOLOGIC (Cloud-Computing für die Landwirtschaft) aus Israel, ist bereits überzeugt – das Wiener Büro soll bald eröffnen. „Es ist fantastisch hier. Es ist sehr einfach, hier Geschäfte zu machen. Ich kann allen IT-Unternehmen in Israel nur raten: Geht nicht nach Deutschland, Frankreich oder Großbritannien – eröffnet eure Tochterfirma in Wien.“
