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Google entwickelt eigene Layer-1-Blockchain „Universal Ledger“ für Finanzprodukte

Viele bunte Röhren und ein Fahrrad: Alltag in einem Rechenzentrum von Google. © Google
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Google Cloud arbeitet an einer eigenen Blockchain-Plattform für den Finanzsektor. Das „Google Cloud Universal Ledger“ (GCUL) genannte System befindet sich derzeit in einer privaten Testphase und soll Finanzinstituten eine spezialisierte Infrastruktur für Zahlungsabwicklung und digitale Vermögensverwaltung bieten.

Dass ein sehr zentralisierter Player wie Google in den Blockchain-Bereich vorstößt, ist nicht ungewöhnlich. Große Teil der Validatoren der Ethereum-Chain etwa laufen auf den Servern von Amazon Web Services (AWS).

Entwicklung einer eigenen Layer-1-Chain

Rich Widmann, Web3-Strategiechef bei Google Cloud, kündigte die Entwicklung von GCUL in einem LinkedIn-Post an. Die Plattform soll als „glaubwürdig neutrale“ Blockchain-Infrastruktur fungieren und Python-basierte Smart Contracts unterstützen. Laut Widmann positioniert sich Google Cloud damit als neutraler Infrastrukturanbieter für die Finanzbranche.

„Tether wird nicht die Blockchain von Circle nutzen – und Adyen wird wahrscheinlich nicht die Blockchain von Stripe verwenden. Aber jede Finanzinstitution kann mit GCUL arbeiten“, erklärte Widmann zur strategischen Ausrichtung der Plattform.

Das System wird als privates, genehmigungspflichtiges Netzwerk konzipiert, was bei Teilen der Blockchain-Community zu Diskussionen über die Bezeichnung als dezentrale Blockchain geführt hat. Google Cloud beschreibt GCUL als über eine einheitliche API zugänglichen Service, der mit Fokus auf Compliance entwickelt wurde.

Erste Kooperationen sind bereits etabliert: Im März 2025 hatte Google Cloud eine Partnerschaft mit der CME Group angekündigt, die GCUL für Großhandelszahlungen und Asset-Tokenisierung testet.

Googles bisheriges Engagement im Blockchain-Bereich

Google ist bereits seit mehreren Jahren im Blockchain-Sektor aktiv. Das Unternehmen begann 2018 systematisch mit Investitionen und der Integration von Blockchain-Technologien in seine Cloud-Services.

Die ersten Schritte umfassten die Bereitstellung von Entwicklungstools für dezentrale Blockchain-Systeme in der Google Cloud. Zentrale Partnerschaften wurden mit Digital Asset, einem auf Finanz-Blockchain spezialisierten New Yorker Unternehmen, geschlossen. Digital Asset stellte Entwicklern ein Software Development Kit (SDK) für die Google Cloud zur Verfügung.

Parallel dazu integrierte BlockApps seine Strato-Plattform (Blockchain-as-a-Service) in die Google-Cloud-Infrastruktur. Der Google Cloud Platform Marketplace wurde um Open-Source-Integrationen für etablierte Blockchain-Protokolle wie Hyperledger Fabric und Ethereum erweitert.

Investitionsstrategie

Nach Analysen von CB Insights gehörte Google zwischen 2012 und 2017 zu den aktivsten Investoren in Blockchain-Unternehmen. Das Investitionsportfolio umfasste bedeutende Beteiligungen an Unternehmen wie Blockchain.com, Ripple und Ledger X.

Diese Aktivitäten erfolgten im Kontext eines intensiven Wettbewerbs zwischen großen Technologiekonzernen um Blockchain-Technologien. Konkurrenten wie Amazon, Microsoft sowie die chinesischen Unternehmen Baidu und Alibaba entwickelten parallel eigene Blockchain-Angebote.

Strategische Positionierung

Mit GCUL verfolgt Google Cloud nun eine andere Strategie als bei den bisherigen Aktivitäten. Während frühere Initiativen sich auf die Bereitstellung von Infrastruktur für bestehende Blockchain-Protokolle konzentrierten, entwickelt das Unternehmen erstmals eine eigene Blockchain-Lösung mit spezifischem Fokus auf Finanzdienstleistungen.

Die Entwicklung einer proprietären Blockchain-Plattform markiert eine strategische Erweiterung von Googles Position im Blockchain-Ökosystem – von einem reinen Infrastruktur- und Investitionsanbieter hin zu einem direkten Technologieentwickler im Bereich dezentraler Ledger-Technologien.

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