Google: Erstmals Umsatzzahlen zu YouTube und der Cloud
Unter dem neuen Alphabet-CEO Sundar Pichai gibt es erstmals Einblicke, wie viel der Internet-Konzern mit seiner Video-Plattform YouTube und seinem Cloud-Geschäft verdient. Im Geschäftsjahr 2019 hat das Unternehmen aus Mountain View etwa 15 Milliarden Dollar mit Werbung auf der Video-Plattform verdient, und etwa neun Milliarden Dollar mit seinen Cloud-Diensten, zu denen die kostenpflichtige G Suite und die Cloud-Infrastruktur zählen. Das ist neben den Suchanzeigen noch eher wenig – diese brachten Google 2019 satte 98 Milliarden Dollar ein, sämtliche Werbung im Netz (v.a. auch Partnerseiten) brachte etwa 135 Milliarden Dollar ein.
Insgesamt machte Alphabet im Jahr 2019 etwa 162 Milliarden Dollar Umsatz, davon 46 Milliarden alleine im vierten Quartal des Vorjahres. 2019 schrieb der Internet-Konzern insgesamt einen Gewinn von 34 Milliarden Dollar, etwa 10,6 Milliarden davon kamen im vierten Quartal zusammen. Dennoch reagierten die Börsianer negativ auf die Zahlen, weil das Q4 2019 die schwächsten Zuwachsraten seit fünf Jahren aufweisen. Jammern auf ziemlich hohen Niveau.
„Ich bin wirklich zufrieden mit unseren kontinuierlichen Fortschritten bei Search und beim Aufbau von zwei unserer
neueren Wachstumsbereiche“, so Pichai in einem Statement an Investoren. er will kommunizieren, dass Alphabet/Google nicht mehr nur von Suchanzeigen abhängig ist, sondern sich mit YouTube und der Cloud breiter aufstellt. Zum Vergleich: Facebook, die Nummer zwei am digitalen Werbemarkt, machte 2019 einen Umsatz von 70,7 Milliarden Dollar (bei 18,5 Mrd. Dollar Gewinn).
Bei Cloud deutlich hinter Amazon
Beim Cloud-Geschäft liegt Google allerdings abgeschlagen hinter Amazon zurück. Die Amazon Web Services (AWS) brachten alleine im vierten Quartal 2019 einen Umsatz von 9,9 Milliarden Dollar – grob gerechnet verdient Jeff Bezos‘ Konzern vier Mal so viel mit der Cloud als Google.
2020 wird nun spannend, wie es für Google weiter geht. Sowohl in den USA als auch der EU ist damit zu rechnen, dass Politiker und Regulierer ein verschärftes Auge auf die US-Internet-Riesen werden. Längst wird debattiert, ob Alphabet, Amazon oder Facebook zerschlagen werden sollten. Auch das 8erzwungene) Vorhaben von Huawei, sich wegen der US-Sanktionen von Google-Diensten auf Smartphones zu verabschieden, könnte Auswirkungen haben. Wenn Googles Suche nicht mehr fix auf den Huawei-Handys installiert ist, könnten viele Millionen Nutzer wegfallen.