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Google hat Kartellbeschwerde gegen Microsofts Cloud-Geschäft eingereicht

Google wirft Microsoft Lock-in Effekte im Cloud-Geschäft vor. © Canva
Google wirft Microsoft Lock-in Effekte im Cloud-Geschäft vor. © Canva
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Ein Streit zwischen Google und Microsoft führt zu einer Beschwerde bei der EU-Kommission in Brüssel: Der Suchmaschinen-Gigant beschuldigt Microsoft, seine dominante Stellung im Softwaremarkt auszunutzen. Microsofts Cloud-Geschäft ist Google ein Dorn im Auge – nun soll eine kartellrechtliche Untersuchung stattfinden.

Dominante Azure-Plattform

Die beiden amerikanischen Big-Tech-Konzerne sind in den vergangenen Jahren schon öfter aneinandergeraten. So warf zum Beispiel Microsoft seinem Konkurrenten Google vor rund zehn Jahren den Missbrauch von Nutzerdaten vor. In einer Werbekampagne hob Microsoft seine eigenen Produkte als datenschutzfreundlichere Alternative hervor und druckte auf Kaffeetassen den Slogan “Keep calm while we steal your data“ – inklusive des Logos des Konkurrenten.

Streitigkeiten gab es zwischen den beiden Konkurrenten viele. Diesel Mal ist es ernst: Google hat sich an die EU-Kommission gewandt und versucht mit seiner Beschwerde, Microsofts vermeintliches Monopol aufzubrechen. Der Vorwurf: Der Hard- und Softwareentwickler nutze sein “Monopol“ im Softwaremarkt aus, um B2B-Kund:innen an die eigene Cloud-Plattform “Azure“ zu binden. Microsoft wird beschuldigt, mittels Lizenzbedingungen “Lock-in“-Effekte für Unternehmen zu erzeugen.

Windows Server und seine Beschränkungen

Die Probleme stauen sich rund um den Windows Server. Grundsätzlich ist es Unternehmen möglich, das Server-Betriebssystem für diverse IT-Services zu nutzen, sei es für Webhosting, Datenübertragung oder Cloud Computing. Geht es um das Server-Geschäft, so ist Microsoft mit Windows einer der größten Anbieter. Das allein ist kein Problem. Früher war es Unternehmen möglich, Windows Server auf jeder Hardware oder Cloud-Plattform zu betreiben. So einfach ist das heute nicht mehr.

Nicht-Nutzung von Azure bis zu 400 Prozent teurer

Laut dem Head of Google Cloud, Amit Zavery, hat Microsoft in den letzten Jahren starke Beschränkungen eingeführt, die Kunden hohe Gebühren zahlen lassen, sollten sie statt Microsofts Azure-Cloud-Plattform die der Konkurrenz nutzen. Bestehen Kunden auf die Nutzung von Konkurrenzplattformen, soll ein Aufpreis von bis zu 400 Prozent fällig werden, zitierte die Financial Times aus Googles Schreiben an die Kartellbehörde. Der Suchgigant geht davon aus, dass für europäische Unternehmen deshalb Mehrkosten von bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr entstehen. Für Google ist das ein eindeutiger Verstoß gegen das EU-Recht.

Google fühlt sich von Microsoft nicht gehört

Bevor Google die Beschwerde eingebracht hat, wurde das Gespräch mit Microsoft gesucht, so der Google-Manager Zavery. Einig wurden sich die beiden Konzerne dabei nicht. Der Softwarehersteller soll lediglich Vereinbarungen bezüglich Preiserleichterungen mit einer kleinen Anzahl an europäischen Unternehmen getroffen haben.

Microsoft bleibt stur

Aktuell zeigt sich Microsoft zuversichtlich: Der Konzern erklärte, etwaige ähnliche Bedenken von anderen europäischen Cloud-Anbietern vom Tisch gewischt zu haben. Man sei außerdem überzeugt, dass Google mit seiner Beschwerde bei der EU-Kommission nicht durchkommt.

Der weltweite Marktanteil des Cloud-Dienstes Azure von Microsoft macht laut dem US-Marktforschungsinstitut Synergy Research 23 Prozent aus, während Amazons AWS-Cloudserver mit 32 Prozent Marktführer ist. Googles Cloud-Infrastruktur erreicht lediglich einen Marktanteil von 12 Prozent. Fest steht: Der Konkurrenzkampf zwischen Microsoft und Google wird wohl weiter zunehmen. Immerhin zählt Cloud zum Kerngeschäft beider Unternehmen und wird rund um die Vermarktung von KI-basierten Anwendungen noch einmal an Bedeutung gewinnen.

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