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GoStudent: Großinvestor Prosus nimmt deutliche Abwertung des Nachhilfe-Unicorns vor

Felix Ohswald und Gregor Müller von Gostudent. © Gostudent.org
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Für die Bewertungen vieler Tech-Unicorns, die in der Geldschwemme von 2021 entstanden sind, gab es zuletzt nur eine Richtung: nach unten. Wie Trending Topics herausgefunden hat, betrifft das auch die Bewertung des Wiener Nachhilfe-Unternehmens GoStudent. Dieses hat im Jänner 2022 eine 300 Millionen Euro schwere Finanzierungsrunde kommuniziert, die in einer Bewertung von 3 Milliarden Euro für das heute etwa neun Jahre alte Unicorn resultierte. Der damalige Lead-Investor Prosus, der sich auch auf EdTech spezialisierte, hat aber zuletzt eine starke Abwertung von GoStudent vorgenommen.

Aus dem Annual Report 2023 von Prosus – die Beteiligungsgesellschaft gehört zum südafrikanischen Medienkonzern Naspers – geht hervor, dass eine Abwertung der GoStudent-Anteile um etwa 30 Prozent stattgefunden hat. Denn die MIH Edtech Investments B.V., also die auf EdTech-Finanzierunge spezialisierte Tochter von Prosus, hat eigenen Angaben zufolge im März 2022 für 226 Millionen US-Dollar eine effektive Beteiligung von 8 Prozent (7% voll verwässert) an GoStudent erworben. Diese 8 Prozent für bezahlte 226 Mio. Dollar sind den Finanzresultaten 2023 Prosus zufolge nur mehr 160 Mio. Dollar (Fair Value) wert – die GoStudent-Shares haben laut Prosus also knapp 30 Prozent an Wert verloren. Gostudent wollte sich nicht dazu äußern.

Bei Prosus, das neben GoStudent auch etwa in Delivery Hero, Doordash, Udemy, Byju’s, Flink oder Stack Overflow investierte, handelt es sich um einen der größten Investoren in Consumer-Internet-Unternehmen (meist B2C oder B2B2C-Modelle). Die wichtigste Beteiligung von Prosus ist aber jene am chinesischen Internet-Riesen Tencent, der hinter WeChat steht. Zuletzt trat CEO Bob van Dijk überraschend ab und wurde interimistisch von Ervin Tu ersetzt, der zuvor die Investitionen der Gruppe leitete. Auch wenn Prosus eines der wertvollsten europäischen börsennotierten Unternehmen ist, die Beteiligungs-Holding macht seit Jahren Verlust. Bis 2025 will man profitabel werden.

Unicorn-Abwertungen am laufenden Band

Umgelegt auf die Unternehmensbewertung von GoStudent, die 2022 im Zuge der Series D-Runde auf 3 Mrd. Euro gestiegen war, ist die Bewertung durch Prosus gefallen – um etwa 30 Prozent auf rechnerisch 2,1 Mrd. Dollar. Unklar ist aktuell, wie andere Investor:innen GoStudent aktuell bewerten. Neben Prosus sind Left Lane Capital, Coatue, DN Capital und Softbank die Geldgeber mit den größten Shares im Cap Table.

Prosus ist mit 8 Prozent an GoStudent nicht der größte Shareholder, hat aber mit einem Investment von 226 Mio. von insgesamt etwa 720 Mio. Dollar (675 Millionen Euro) doch etwa 30 Prozent des gesamten Risikokapitals, das das Unternehmen aufgenommen hat, eingebracht. Die beiden Gründer Felix Ohswald und Gregor Müller halten über ihre Privatstiftungen zusammen nur mehr knapp 16 Prozent an GoStudent, das Gros des Wiener Unternehmens gehört bereits internationalen Investoren.

Auf- oder Abwertungen von Unternehmensbeteiligungen sind bei Prosus wie anderen Investoren Standard. Im Finanzbericht von Prosus sieht man etwa, dass auch die Anteile an Sandbox, Wayflyer oder Stockbit deutliche Neubewertungen erfahren haben. Eric Demuth, CEO und Mitgründer von Bitpanda, etwa hat von sich aus vor einiger Zeit von einer Abwertung des Wiener Fintechs gesprochen. Man sei unter heutigen Umständen wohl nicht mehr 3,5 Milliarden Euro wert, würde man Fundraising machen – sondern eher bei 2,3 bis 2,7 Mrd. Euro landen. Auch andere Unicorns wie Klarna, Stripe oder Checkout.com mussten bei der Bewertung, die sie 2021 erhielten, deutlich Federn lassen.

Fintech-Abwertungen: Auch die Bewertung von Bitpanda betroffen

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