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Helium: Aufregung um Mini-Umsätze im dezentralen WiFi-Netzwerk

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Ein dezentral betriebenes WiFi-Netzwerk, in dem sich die, die die WLAN-Hotspots zur Verfügung stellen, HNT-Token verdienen können: Am Papier klang das so gut, dass große Investor:innen wie Andreessen Horowitz hunderte Millionen Dollar investierten. Wie berichtet hat das Unternehmen hinter dem Helium Network, Nova Labs, dieses Jahr satte 200 Millionen Dollar erhalten.

Doch die, die in dem Netzwerk die WiFi-Hotspots betreiben, sind aktuell mehr als unglücklich mit dem System. Denn nicht gerade kleinen Anfgangsinvestitionen, um am Helium Network teilnehmen zu können, stehen minimale Umsätze gegenüber – der Return On Investment (ROI) ist mehr als überschaubar. Um Bei Helium mitzumachen, müssen Hotspot-Betreiber:innen Hardware um 400 bis 800 Dollar kaufen, und dann zusätzlich noch 10.000 HNT als „Stake“ einzahlen – beim aktuellen Kurs sind das fast 90.000 Euro.

Auf Twitter hat der Angel-Investor und Unternehmer Liron Shapira eine Reddit-Diskussion zum Thema aufgegriffen. Seinen Berechnungen zufolge wirft das Helium Network den Hotspot-Betreiber:innen pro Monat insgesamt lediglich etwa 6.500 Dollar ab – was aber bei einem Netzwerk von angeblich 500.000 WLAn-Hotspots nur einen Cent pro Monat abwirft. Das die Hotspot-„Miner“ trotzdem immerhin 20 Dollar/Monat verdienen, hänge nur damit zusammen, dass das Netzwerk durch den spekulativen Preis des HNT-Token bzw. der Subventionierung von Nova Labs finanziell gestützt werde.

Helium: Dezentrales WiFi-Netzwerk erhält 200 Mio. Dollar

„Völliges Fehlen von Kunden“

„Das völlige Fehlen einer Endkundennachfrage nach Helium hätte nicht überraschen dürfen. Eine grundlegende LoRaWAN-Marktanalyse hätte ergeben, dass es sich um eine Spekulationsblase um einen falschen, aufgeblasenen Anwendungsfall handelt“, kritisiert Shapira. Und nimmt Investoren wie Andreessen Horowitz in die Pflicht. Diese Investoren wären „in erschreckender Weise von der Realität abgekoppelt“. Ähnliches hätten sie beim „Play to Earn“-Spiel Axie Infinity abgezogen, auf Kosten der Nutzer:innen, die durch Token-Käufe zu Investor:innen gemacht worden wären.

Amir Haleem, der CEO und Gründer von Nova Labs, hat sich in Bezug auf die Kritik zu Wort gemeldet. Die 6.500 Dollar, die die Datennutzung der WLAN-Hotspots generieren, dementiert er nicht. Er erklärt das so: „Im Gegensatz zu den Mobilfunknetzen gibt es nicht Millionen von Geräten, die zum Helium-Netz. Die besten Anwendungen sind noch nicht entwickelt worden, und es dauert Monate oder Jahre, sie zu entwickeln“, schreibt er.

LoRaWAN sei nicht dafür gedacht, mit den bekannten Mobilfunknetzen zu konkurrieren, sondern für billige batteriebetriebene Geräte, die bisher nicht möglich waren – also in erster Linie IoT-Geräte und nicht herkömmliche Smartphones. Helium ist also nicht dafür gedacht, dass sich Menschen mit ihren Notebook sein wählen und mit HNT-Token für die Daten bezahlen, sondern für das Internet of Things. Es würde fünf bis zehn Jahre dauern, bis es wirklich brauchbar wäre, so Haleem.

Beispiele von IoT-Geräten, die das Helium Network nutzen, sind etwa die Luftqualitätssensoren des polnischen Startups Airly, die Paket-Tracker von barnacle, oder die E-Scooter-Flotten von Lime. Das österreichische Unternehmen Controllino produziert übrigens LoRaWAN-Gateways für das Helium Network.

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