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Houseparty: Das ist nicht bloß einfach eine weitere Videochat-App

Die Houseparty-App. © Houseparty
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Es ist nicht Zoom, auch nicht Disney+ und auch nicht die Corona-App des Roten Kreuz. Nein, die App Stores von Apple und Google werden dieser Tage von einer anderen App dominiert: Houseparty. Dabei handelt es sich um eine Videochat-App, die mit einigen besonderen Features derzeit Millionen Menschen, die in Heimquarantäne hocken, zu sich lockt.

Wer die Gratis-Software mal installiert (für iOS, Android, Mac und Chrome) und sich einen Account zugelegt hat, der kann über die Anbindung an Snapchart, Facebook sowie das Auslesen seines eigenen Telefonbuchs Freunde und Bekannte finden, die bereits Houseparty nutzen. Bis zu acht User können an einem Videocall teilnehmen, und man kann nicht nur sich selbst filmen, sondern auch seinen Screen teilen, um den anderen etwa zu zeigen, wie gut man in einem Smartphone-Game ist.

Mit Freunden von Freunden

Der Besondere Spaß an Houseparty, der es vielen Millenials angetan hat, ist aber folgender: Wenn ein Kontakt gerade in einem Videochat mit einem seiner Freunde ist, kann man sich in das Gespräch einschalten – so wie man sich bei einer Party zu einem Grüppchen dazustellt. Das ermöglicht es gerade in der aktuellen, weltweiten Lockdown-Phase, neue Leute kennen zu lernen. Mit Houseparty kann man also relativ einfach und in Echtzeit Freunde von Freunden kennen lernen. Wer ungebetene Gäste ausschließen will, muss die privaten Chat-Räume nutzen.

Das andere besondere Feature, das die App von anderen Videochats wie WhatsApp, Zoom oder Skype abhebt, sind die integrierten Mini-Spiele. So kann man etwa während der Live-Videos Quizzes, „Quick Draw“ oder „Heads up!“ („Wer bin ich?“) mit den anderen spielen. Für die Macher der App ist letzteres Game auch gleich der Weg, die werbefreie App zu monetarisieren. Wer mehr Spiele freischalten möchte, bezahlt in der App einige Euro. Die Firma hinter Houseparty, Life On Air, behält sich auch vor, personalisierte Werbung in der App zu schalten.

Fragwürdige Nutzungsbedingungen

Wirklich gruselig wird es in den Nutzungsbedingungen der App, denen User zustimmen. Denn dort heißt es im Wortlaut:

You agree that Life on Air is free to use the content of any communications ubmitted by you via the Services, including any ideas, inventions, concepts, techniques, or know-how disclosed therein, for any purpose including developing, manufacturing, and/or marketing goods or Services. We will not release your name or otherwise publicize the fact that you submitted materials or other information to us unless: (a) you grant us permission to do so; (b) we first send notice to you that the materials or other information you submit to a particular part of a Service will be published or otherwise used with your name on it; or (c) we are required to do so by law.

Heißt übersetzt: Die Firma hinter Houseparty nimmt sich das Recht heraus, sämtliche Ideen, Erfindungen, Konzepte oder Techniken, die in der Kommunikation über die App passieren, frei verwenden zu dürfen. Was das in der Praxis heißen soll, ist rätselhaft. Fest steht jedenfalls, das Houseparty seit dem Sommer 2019 Epic Games gehört – also den Machern des Multiplayer-Hits „Fortnite“.

Epic Games im Rücken

Um Fortnite nicht nur als Spiel, sondern auch als Kommunikations-Tool für Jugendliche zu positionieren, hat Epic Games bereits einige Features von Houseparty bei dem Game integriert. Via „Party Hub“ kann man Voicecalls machen, auch wenn man gerade nicht zockt.

Dass Houseparty gerade jetzt so durch die Decke geht, hat viel mit der Coronavirus-Pandemie zu tun. Am Markt ist die App bereits seit etwa vier Jahren. Sie wurde von jenem Team kreiert, das zuerst die App Meerkat auf den Markt brachte. Die kurz gehypte Live-Video-App wurde damals von der Twitter-App Periscope aus dem Rennen gekickt, und diese verschwand dann wiederum im Schatten von Facebooks Live-Videos (Trending Topics berichtete).

Nun gilt es für Houseparty, den aktuellen Hype auszunutzen und zu zeigen, dass es nicht nur eine kurze Phase des Erfolgs ist. Mit Epic Games im Rücken dürfte das nun leichter fallen.

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