Inflation Reduction Act

E-Autos: Europäische und asiatische Hersteller von US-Steuerprämien ausgeschlossen

Ford Mach-E. © Adrian N auf Unsplash
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Der Inflation Reduction Act (IRA) der US-Regierung mit massiven Subventionen für so genanntes ClimateTech gerät zur Machtdemonstration. Wurde das Förderprogramm der Biden-Administration im Rahmen von 370 Milliarden Dollar zuerst als Beginn eines möglichen Handelskriegs zwischen Europa und den USA gesehen, zeigen sich jetzt die ersten konkreten Auswirkungen. Denn während sich zuerst eine Reihe von Autoherstellern sich darüber freute, dass ihre Elektroautos Steuergutschriften bis zu 7.500 US-Dollar (ca. 6.850 Euro) bekommen, wendet sich nun für einige das Blatt. Diese Subventionen sind enorm wichtig, weil sie die oft teuren E-Autos deutlich leistbarer machen.

Doch laut einer Liste des US-Finanzministeriums und der US-Steuerbehörde IRS fallen künftig die Steuerprämien für die Autohersteller BMW, Volkswagen, Nissan, Rivian, Hyundai und Volvo weg. Denn die Steuerprämien bekommen nur mehr jene Hersteller, die große Anteile der Batteriekomponenten in Nordamerika herstellen oder zumindest montieren. Damit ein Fahrzeug 3.750 Dollar bekommt (also die Hälfte der Steuergutschrift), müssen 50 % des Wertes der Batteriekomponenten in Nordamerika hergestellt oder montiert werden. Für den zweiten Teil der Gutschrift müssen 40 % der kritischen Mineralien aus den USA oder einem Land stammen, mit dem die USA ein Freihandelsabkommen geschlossen haben.

Zumindest bei Volkswagen hofft man, dass der Elektro-SUV ID.4 doch noch auf die Liste der subventionierten Autos (siehe unten) kommt. Währenddessen sieht man, dass europäische, südkoreanische, japanische und chinesische Hersteller nicht zum Zug kommen. Interessant ist, dass mit Rivian auch ein US-Hersteller ausgeschlossen wurde.

Europäer überlegen Produktion in die USA zu verlegen

Weil diese Steuergutschriften natürlich sehr attraktiv sind, haben schon mehrere europäische Konzerne – unter anderem Audi aus dem Volkswagen-Konzern – angekündigt, die Produktion in die USA zu verlegen. Auch das schwedische Batterie-Unicorn Northvolt wollte eigentlich eine Akku-Fabrik im deutschen Schleswig-Holstein aufbauen. Nach der Ankündigung des IRA der USA, wo etwa auch die Batterieproduktion massiv vom Staat gefördert wird, schwenkte Northvolt um verlegte sich darauf, die USA zu priorisieren.

Die USA wollen so die Batterieabhängigkeit von China minimieren und die Akku-Produktion im Heimatland hochfahren. Tatsächlich wird aber die heimische Autoindustrie in Gestalt von Ford, Tesla und General Motors mit den Marken Lincoln, Chevrolet, Cadillac sowie der Stellantis-Konzern mit den Marken Chrysler und Jeep ordentlich mit den Steuerprämien unterstützt.

Hier die volle Liste der geförderten Fahrzeuge:

  • Chrysler Pacifica PHEV (2022-2023)
  • Jeep Wrangler PHEV 4xe (2022-2023)
  • Jeep Grand Cherokee PHEV (2022-2023)
  • Ford F-150 Lightning (standard and extended range; 2022-2023)
  • Ford e-Transit (2022)
  • Ford Mustang Mach-E (standard and extended range; 2022-2023)
  • Ford Escape Plug-in Hybrid (2022)
  • Lincoln Corsair Grand Touring (2022)
  • Lincoln Aviator Grand Touring (2023)
  • Chevrolet Bolt (2022-2023)
  • Chevrolet Bolt EUV (2022-2023)
  • Cadillac LYRIQ (2023-2024)
  • Chevrolet Silverado EV (2024)
  • Chevrolet Blazer EV (2024)
  • Chevrolet Equinox EV (2024)
  • Tesla Model 3 Standard Range RWD (2022-2023)
  • Tesla Model 3 Performance (2022-2023)
  • Tesla Model Y AWD (2022-2023)
  • Tesla Model Y Long Range AWD (2022-2023)
  • Tesla Model Y Performance (2022)

In Europa hat man den IRA als Kampfansage verstanden. Mit dem Net-Zero Industry Act hat die EU-Kommission eine Antwort darauf gebracht und will die US-Regierung dazu bringen, dass EU-Unternehmen und in der EU hergestellte Elektrofahrzeuge auch vom Inflation Reduction Act profitieren können. Dazu würde es aber neue Handelsabkommen benötigen.

Northvolt & Climeworks: Europa muss um ClimateTech kämpfen

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