Investors Day: „In Europa haben Startups andere Geschäftsmodelle als in den USA“
Beim Investors Day 2017, der im Vorfeld des Pioneers Festival vergangenen Mittwoch in Wien stattfand, trafen Business Angels und Startups aus dem CEE-Raum aufeinander. Eines der Hauptthemen: Unicorns. Startups mit einer Bewertung jenseits der Milliarden-Marke sind in Europa spärlicher gesät als in den USA, aber es gibt sie immerhin – etwa Spotify, der Games-Spezialist Supercell oder die russische Suchmaschine Yandex. Auch in Österreich bzw. im nahen Ausland würde man solche Firmen gerne herangedeihen sehen – ein Mitgrund, warum Veranstalter aaia (Austrian Angels Investors Association) Business Angels aus Slowenien (Branko Drobnak), Ungarn (Antal Károlyi) und Kroatien (Davorin Stetner) vors Publikum bat. Ziel, so aaia-Präsident Hansi Hansmann sei, „Investoren international miteinander vernetzen und durch den Austausch grenzüberschreitendes Co-Investing fördern.“
„Es gibt gravierende Unterschiede zwischen Europa und den USA. Zum Beispiel gibt es in den USA mehr Unicorns, die europäischen generieren aber mehr Umsatz“, so Drobnak, Vorsitzender der Business Angel Vereinigung Sloweniens. „In Europa haben die Startups andere Geschäftsmodelle und wachsen stark umsatzgetrieben. Wir müssen also nicht den USA nacheifern, sondern die Unterschiede erkennen und entsprechende Unterstützungsmaßnahmen – mit Hilfe der Politik – entwickeln.“ Hansmann wurde konkreter, was die Vorstellungen in Bezug auf die politischen Rahmenbedingungen sind. „Es braucht definitiv mehr Incentives für Business Angel, um privates Kapital zu mobilisieren.“
Spannend wird sein, ob es etwa der neue Investment-Fonds capital300 (Trending Topics berichtete) der beiden Manager Roman Scharf und Peter Lasinger schafft, ein solches Einhorn in Österreich zu schaffen. Bei der Präsentation des Fonds am Mittwoch (kurz vor dem Start des Investors Day), wurde auch das Ziel definiert, eben das erste österreichische Unicorn zu finden und aufzubauen.