Jackson Hole: Hochspannung vor großer Show der Zentralbanker:innen
Es passiert nicht alle Tage, dass die zwei wichtigsten Zentralbanker:innen der Welt am gleichen Ort und am gleichen Tag auftreten. Doch bei dem heutigen Jackson Hole Economic Policy Symposium in Kansas City werden sowohl der Fed-Chef Jerome Powell als auch die EZB-Präsidentin Christine Lagarde vors Fachpublikum treten. Finanzexpert:innen auf der ganzen Welt werden an den Lippen von Powell und Lagarde hängen, um eines herauszuhören: Werden Fed und EZB die Leitzinsen weiter erhöhen, oder kommt gar eine Kehrtwende?
Jackson Hole ist jene Konferenz, die regelmäßig das Potenzial hat, Schockwellen durch die Finanzmärkte zu jagen – wie es etwa auch im August 2022 passiert ist. Da hat Powell die Beibehaltung des harten Zinskurses mit weiteren Erhöhungen angekündigt, und das hat an dem Tag sowohl die wichtigsten Aktienindizes als auch Kryptowährungen ordentlich nach unten fallen lassen. Er sagte damals, dass der US-Leitzins bis Ende 2023 bei etwa 4 Prozent liegen werde – heute liegt er noch bei 5,25 bis 5,5 Prozent.
US-Kampfansage an Inflation jagt Krypto- und Aktienkurse in den Keller
Allerdings ist derweil auch die Inflationsrate in den USA wieder deutlich gesunken, zuletzt im Juli auf 3,2 Prozent. Das ist für viele ein Hinweis darauf, dass der Zenit bei den Leitzinsen erreicht sein könnte. Aktuell harren die Börsianer:innen der Dinge, was da kommt.
Interessant an der Konferenz ist aber auch insbesondere, dass Lagarde auftritt. Sie hat bei der EZB federführend dazu beigetragen, dass der Euro-Leitzins auf 4,25 Prozent erhöht wurde. Auch ihrem Vortrag werden die Vertreter:innen der Finanzmärkte genau lauschen, um herauszuhören, ob es weitere Zinserhöhungen geben wird. In der Eurozone ist die Inflation im Schnitt bei 5,3 Prozent (Juli), in manchen Ländern wie Österreich aber noch deutlich höher. Da ist eher wahrscheinlich, dass es weitere Zinsschritte geben wird, auch weil die EZB deutlich später als die Fed die Zinswende einleitete.