Überflutungen, Stürme

Klimakrise: Schäden durch Naturkatastrophen nahmen 2021 weltweit deutlich zu

Hochwasser könnten in den kommenden Jahren auf Grund des Klimawandels immer häufiger vorkommen. ©National Guard / Alamy Stock Photo
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Der Sommer 2021 war geprägt von extremen Dauerregen und Hochwasser in Deutschland und angrenzenden Ländern. Allein in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen starben mehr als 180 Menschen an den Folgen dieser Umweltkatastrophe. Doch nicht nur Europa, sondern die ganze Welt hatte im vergangenen Jahr mit besonders schwierigen Witterungsverhältnissen als Folge der Klimakrise zu kämpfen. Erdbeben in Japan und Haiti, Tornados, Hurrikans und Stürme in den USA und ein Vulkanausbruch auf der kanarischen Insel La Palma sind nur selektierte Ereignisse des Jahres, welche nicht nur Milliarden von Euros kosteten, sondern auch eine Vielzahl von Menschenleben. 

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Ungewöhnlich hoher Anteil von Schäden in USA

Wie hoch die Schäden jedoch tatsächlich waren, verdeutlichen jetzt erst vorläufige Zahlen des Versicherers Munich Re: Stürme, Überschwemmungen, Waldbrände und Erdbeben verursachten 2021 Gesamtschäden von 280 Mrd. US-Dollar (ca. 247 Mrd. Euro). Damit waren, laut Munich Re, die gesamtwirtschaftlichen Schäden die vierthöchsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Den Rekord stellte das Jahr 2011 mit 355 Mrd. US-Dollar.

Ein sehr hoher Anteil der Naturkatastrophenschäden, rund 145 Mrd. US-Dollar (128 Mrd. Euro), entfiel 2021 auf die USA. Dabei war fast die Hälfte der Gesamtschäden auf nur eine Naturkastrophe zurückzuführen: Hurrikan Ida. Der am 29. August 2021 90 km südlich von New Orleans aufgetretene Sturm, traf mit der zweithöchsten Kategorie, Kategorie 4, und einer Windstärke von etwa 240 km/h auf Land. Dabei wurden zehntausende Gebäude beschädigt oder zerstört, was Gesamtschäden von 65 Mrd. US$ ausmachte. Damit war der Hurrikan die teuerste Naturkatastrophe des Jahres, so der Versicherer. Weitere hohe Schäden entstanden in den Staaten durch Tornados in der Mitte und im Südosten der USA und eine ungewöhnliche Kältewelle bis in den Süden der Staaten. 

Eine Weltkarte der Naturkatastrophen 2021 ©Munich Re

Rekordschäden in Europa

Die weltweit zweithöchsten Schäden verursachten die Starkniederschläge im Juli mit ungewöhnlich starken Sturzfluten. Betroffen davon waren Belgien, die Niederlande und Deutschland, wobei insbesondere der Westen Deutschlands besonders getroffen wurde. Laut Munich Re regnete es durch das Tiefdruckgebiet “Bernd” so stark wie sonst nur etwa einmal in 100 Jahren. Die Folge waren Sturzfluten an Nebenflüssen wie der Ahr in Rheinland-Pfalz, die zahllose Gebäude wegrissen, Infrastrukturen zerstörten und mehr als 220 Menschenleben in Deutschland und den angrenzenden Ländern nahm. 

In Folge dessen entstanden in ganz Europa durch diese Fluten Gesamtschäden von 46 Mrd. Euro, wovon 33 Mrd. Euro alleine in Deutschland anfielen. Damit war dies nicht nur die bislang teuerste Naturkatastrophe in Deutschland, sondern in ganz Europa.

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Klimakrise verschlimmert Klimakatastrophen

Durch diese und viele andere Katastrophen kamen, laut Munich Re, 2021 knapp 10.000 Menschen ums Leben. So schlimm wie das bereits ist, könnten die Zahlen in den nächsten Jahren jedoch sogar noch steigen: „Die Katastrophen-Statistik 2021 ist auffällig. Denn etliche der extremen Unwetterereignisse gehören zu jenen, die durch den Klimawandel häufiger oder schwerer werden.” so Ernst Rauch, Chef-Klimatologe und Leiter der Abteilung Climate Solutions bei Munich Re. Dazu zählen laut ihm die Schwergewitter in den USA oder auch Starkregen mit Hochwasser in Europa. Bei den Hurrikanen erwarte die Wissenschaft, dass auch der Anteil der starken Stürme gepaart mit extremen Niederschlägen durch den Klimawandel zunehme. “Auch wenn Ereignisse nicht einfach dem Klimawandel zugeordnet werden können, so liefert die Analyse der Veränderungen über Jahrzehnte hinweg plausible Indizien für einen Zusammenhang mit der Erwärmung der Atmosphäre und Ozeane.“, so Rauch weiter.

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Studien belegen Einfluss der Klimakrise 

Wie teuer unser Nichtstun 2021 war, ist neu. Doch dass die Menschen massiv zur Verschlechterung der eigenen Lebensumstände beitragen, ist bereits schon länger bekannt. Schon im Juli veröffentlichten Forschungszentren wie die University of California, Los Angeles (UCLA) oder das Helmholtz-Zentrum Hereon in Deutschland Studien, die den Zusammenhang zwischen starken Niederschlägen und der, durch Menschen erzeugten, Klimakrise aufzeigten. Die durch Treibhausgase ausgelöste Erderwärmung macht Niederschläge nämlich deutlicher häufiger, wodurch speziell Überschwemmungen durch Regen, genauso wie starker Schneefall und daraus resultierende Lawinen in Zukunft häufiger auftreten könne, wir berichteten.

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