Bericht

Linkedin trainiert AI mit Userdaten – ohne Änderung der Nutzungsbedingungen

Linkedin-Sitz in Kalifornien. © Greg Bulla auf Unsplash
Linkedin Headquarters. © Greg Bulla auf Unsplash
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Die Microsoft-Tochter Linkedin mit mehr als einer Milliarde User weltweit hat gegenüber 404Media eingestanden, dass es Nutzerdaten dazu verwende, um die Generative-AI-Produkte des Unternehmens zu trainieren. Besonders heikel ist das, weil die Nutzungsbedingungen, in denen das eigentlich festgehalten sein müsste, das aktuell nicht wieder spiegeln.

„Linkedin nutzt jetzt die Inhalte aller Nutzer, um ihr KI-Tool zu trainieren – sie haben einfach jeden automatisch angemeldet“, so Rachel Tobac, CEO von SocialProofSec, einer Security-Firma. Man müsse ein Opt-out machen.

Linkedin zufolge sollen die Terms of Service „in Kürze“ geändert werden. Passiert ist das nicht nicht, aktuell wird den Mitgliedern noch die Nutzervereinbarung vom Februar 2022 angeboten, in der es keinen Passus gibt, der dem Business-Netzwerk erlauben würde, dass Daten von Nutzer:innen dazu verwendet werden, um AI-Modelle mit Daten zu füttern.

Das etwas bei Linkedin im Gange ist, drückt sich dadurch aus, dass laut 404Media offenbar mehrere LinkedIn-Nutzer am Mittwoch eine neue Einstellung fanden, aus der hervorgehen soll, dass LinkedIn Nutzerdaten zur Verbesserung seiner generativen AI verwende.

Linkedin-Schreiber füttern bereits die KI

Linkedin hat bereits für zahlende Premium-Nutzer:innen mehrere AI-unterstützte Funktionen eingeführt, darunter etwa das automatisierte Schreiben von Beiträgen oder Direktnachrichten oder einen AI-Assistenten, der beim Verfassen von Texten unterstützt. Auch soll AI als persönlicher Berufsratgeber dienen, der im Rahmen con Online-Kursen als Coach zur Seite steht. Dabei werden „offenbar praktische Ratschläge von branchenführenden Unternehmern und Coaches“ von der AI verarbeitet und personalisiert.

Alle AI-Features werden nicht global angeboten. Die KI-gestützten Einblicke in Stellenanzeigen gibt es derzeit nur für zahlende Nutzer:innen in den USA.

Auch werden bestimmte, sehr aktive Linkedin-Nutzer:innen auch immer wieder dazu aufgefordert, Beiträge zu längeren Artikeln zu machen, und damit gelockt, dass sie beim häufigen Mitschreiben mit Badges belohnt werden. Diese Artikel (hier ein Beispiel) werden „von KI und der Linkedin Community“ bereit gestellt, heißt es über die Autoren dieser Artikel, die sich jeweils ausführlich einem Themengebiet widmen.

Training mit Nutzerdaten problematisch

Bei Meta oder X (ehemals Twitter) ist bekannt, dass diese Unternehmen User-Daten verwenden, um ihre AIs zu trainieren. Bei Meta bzw. X kann man durch ein Opt-out untersagen, dass eigene Daten dazu verwendet werden, die Llama- bzw. die Grok-Modelle zu trainieren.

Für Meta ist die Sache sogar so problematisch, dass Mark Zuckerbergs Unternehmen bestimmte AI-Services wie etwa seinen Chatbot Meta Ai nicht in der EU launcht – aus Angst, damit gegen die DSGVO zu verstoßen. Denn bekannt ist, dass etwa öffentliche Instagram und Facebook-Bilder von Nutzer:innen dazu verwendet wurden, um die Bildgenerierung der Llama-Modelle zu ermöglichen.

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