Scoop: Lovable liegt bei 130 Millionen Dollar ARR, Synthesia bei 100 Millionen

Die einen sind 2025 zu einer Bewertung von 1,8 Milliarden Dollar aufgestiegen, die anderen erreichten Anfang des Jahres eine Bewertung von 2,1 Milliarden Dollar: Die beiden AI-Startups Lovable aus Schweden (Vibe Coding) und Synthesia aus London (Video) sind derzeit die großen Stars der europäischen KI-Welt.
Aktuell sind es nach Mistral aus Paris (5,8 Mrd. Euro) die beiden höchst bewerteten AI-Startups aus Europa. Dementsprechend groß war der Andrang bei einem Side-Event unter dem Titel „AI First Leadership“ der TechBBQ-Konferenz in Kopenhagen, wo die beiden CEOs auf der Bühne saßen.
Im Rahmen des einstündigen Bühnen-Interviews haben Anton Osika (CEO und Mitgründer von Lovable) und Victor Riparbelli (CEO und Mitgründer von Synthesia) in viele Dinge (dazu mehr in den nächsten Tagen) Einblick gegeben, unter anderem auch in die Umsätze des jeweiligen Unternehmens. Und da gab es im Publikum durchaus Gelegenheit zum Staunen.
Lovable: 130 Mio. Dollar ARR mit 60 Mitarbeitern
Denn Osika stieg so ins Gespräch ein: „Wir haben Lovable letzten November gelauncht, und heute stehen wir bei etwa 130 Millionen Dollar ARR (Annual Recurring Revenue, Anm.). Unser Team umfasst derzeit 60 Personen.“ Erst im Juli hat Lovable, das in Stockholm in Schweden gegründet wurde, bekannt gegeben, dass man bei 100 Millionen Dollar ARR liege. Pro Mitarbeiter macht Lovable also den Angaben des CEO zufolge 2,2 Mio. Dollar Umsatz pro Jahr, Tendenz stark steigend.
Das bedeutet, dass das blutjunge Unternehmen innerhalb von nur neun Monaten einen annualisierten Jahresumsatz von 130 Millionen Dollar geschafft hat – das am schnellsten wachsende Software-Unternehmen aller Zeiten. Lovable baut auf den AI-Modellen von OpenAI, Anthropic und Google auf und erlaubt es seinen Usern, mit Hilfe von Text-Prompts Prototypen etwa von Webseiten oder Apps komplett ohne Coding-Kenntnisse zu entwerfen.
Synthesia: 100 Mio. Dollar ARR mit 550 Mitarbeitern
Bei Synthesia, das schon etwas älter ist (Gründung 2017 von einem Team aus KI-Forschern und Unternehmern von UCL, Stanford, TUM und Cambridge), sieht man laut CEO Victor Riparbelli derzeit ebenfalls starkes Umsatzwachstum. „Wir haben Anfang April die Marke von 100 Millionen Dollar ARR überschritten, die wir gegenüber dem Vorjahr erreicht haben, und sind jetzt bei etwas unter 550 Mitarbeitern“, so Riparbelli.
Während Lovable auf den KI-Modellen anderer Unternehmen aufbaut, hat Synthesia für die Generierung von Videos eigene AI-Modelle entwickelt. Das Londoner Tech-Unicorn bietet seine Services vor allem Großunternehmen an, die damit Videos in Studioqualität mit KI-Avataren und Voiceovers in über 140 Sprachen generieren können.
Randnotiz: Riparbelli ist mittlerweile auch als Angel Investor unterwegs und einer jener Unternehmer, die bei Lovable investiert haben.
Große Finanzierungsrunden für beide Unternehmen in 2025
Was die beiden CEOS nicht verraten haben, sind neben den Umsatzzahlen auch Gewinnzahlen. Da beide Unternehmen in den letzten Monaten bzw. Jahren große Finanzierungsrunden gemacht haben (Lovable holte im Juli 2025 200 Mio. Dollar, Synthesia im Jänner 2025 180 Mio. Dollar), ist davon auszugehen, dass die Profit-Zone noch ein Stückchen weit weg ist und es derzeit um Wachstum geht.
Während Lovable sich Osika zufolge künftig mehr in Richtung Enterprise-Kunden bewegen will, geht Synthesia den umgekehrten Weg und will sein Produkt, dass derzeit stark auf Business-Kunden ausgelegt ist, niederschwelliger machen.