Series B-Finanzierung

Marvel Fusion: Kernfusion-Scale-up sammelt 60 Mio. Euro ein

© Marvel Fusion
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Erst vor zwei Jahren hat das deutsche Kernfusions-Scale-up Marvel Fusion in einer Finanzierungsrunde 35 Millionen Euro eingesammelt (wir berichteten). Nun hat die Jungfirma, die an einer vielversprechenden Zukunftstechnologie für die Energiewende arbeitet, diesen Betrag in seiner Series B-Finanzierung wesentlich übertroffen. Mehr als 60 Millionen Euro hat Marvel Fusion nun eingesammelt. Mit den eingeworbenen Mitteln will man unter anderem die Erweiterung der Produktionskapazitäten sowie die Erbringung des vollständigen Machbarkeitsnachweises für die Technologie des Unternehmens finanzieren.

Marvel Fusion: 35 Mio. Euro für das Startup, das Kernfusion durch Laserkraft rentabel machen will

Marvel Fusion will Machbarkeit der Technologie beweisen

An der Series B-Finanzierungsrunde beteiligt sich Bayern Kapital, die Venture- und Growth-Capital-Gesellschaft des Freistaats Bayern. Zusätzlich dazu sind HV Capital, b2Venture, Tengelmann Ventures, die Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND, die Deutsche Telekom, Earlybird Venture Capital, Athos, Primepulse sowie mehrere europäische Family Offices bei der Runde dabei. Zusätzlich hat Marvel Fusion vom Europäischen Innovationsrat (EIC) im Rahmen des Accelerator-Programms des Rates eine Mischfinanzierungsoption in Höhe von bis zu 17,5 Millionen Euro erhalten.

„Mit den Mitteln aus unserer erfolgreichen Series B-Finanzierungsrunde und dem finanziellen Engagement des EIC sind wir in der Lage, die physikalische Validität und Machbarkeit unserer Technologie gemäß der Anforderungen für Kraftwerke zu bestätigen. Parallel zum Bau einer Demo-Anlage in Colorado können wir mit den Mitteln zudem die Weiterentwicklung unserer Technologie vorantreiben, deren Kosten senken und die Leistung weiter optimieren“, sagt Moritz von der Linden, CEO von Marvel Fusion.

Marvel Fusion: Die Energie-Zukunftshoffnung Kernfusion

Kernfusion als Hoffnungsträger der Energiewende

Kernfusion basiert auf der Fusion zweier Atomkerne – ein natürlicher Prozess, der beispielsweise in der Sonne und in den Sternen vorkommt und bei dem große Mengen an Energie freigesetzt werden. Deshalb gilt Fusionsenergie potenziell als die Lösung für alle Herausforderungen der Energiewende. Sie soll sauberer als fossile Energieträger und unabhängig von geopolitischen Umständen sein. Außerdem gilt sie als risikoärmer und kostengünstiger als Atomenergie sowie zuverlässiger als erneuerbare Energieträger. Die Nutzung und Kommerzialisierung von Kernfusion zur Energiegewinnung ist jedoch nach wie vor eine Herausforderung. Marvel Fusion will diese Herausforderungen bewältigen.

Das Scale-up ist im Jahr 2019 an den Start gegangen und hat seinen Sitz in München. Die Jungfirma hat ein neuartiges Konzept zur Gewinnung von Fusionsenergie auf Basis sogenannter Ultrakurzpuls-Lasertechnologie entwickelt. Die nanostrukturierten Fusionstreibstoffe bringt Marvel Fusion mithilfe dieser Lasertechnologie zur Fusion. Dieser Ansatz verspricht eine höhere Fusionswahrscheinlichkeit und soll unter anderem die ineffiziente Energieausbeute beseitigen.

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Kommerzielle Fusionskraftwerke in einem Jahrzehnt

Das Scale-up ist zuversichtlich, innerhalb der nächsten Dekade kommerziell nutzbare Fusionskraftwerke zur Energiegewinnung umsetzen zu können. Mit dem frischen Kapital will man das Fusionskonzept in bestehenden Laseranlagen testen, die Produktionskapazitäten erweitern und die Entwicklung einer proprietären Lasertechnologie vorantreiben. Ziel ist es, 2027 gemeinsam mit der Colorado State University die Technologie mithilfe einer Demo-Anlage in Colorado zu demonstrieren.

Im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen der Colorado State University und Marvel Fusion entsteht die leistungsstärkste Kurzpuls-Laseranlage der Welt, und damit ein internationales Exzellenz-Zentrum für die Entwicklung der Laserfusion. Für 150 Millionen US-Dollar entsteht so auf dem CSU Foothills Campus eine Hochleistungslaseranlage.

„Das Fusionskonzept von Marvel Fusion ist sowohl als Venture-Capital-Investment im Bereich Deeptech als auch für die übergeordnete Fusionsstrategie und zukünftige Energieversorgung von Bund und Freistaat interessant. Der Grund ist klar: Der Bedarf an sauberer und gleichzeitig günstiger Energie in großem Maßstab wächst weltweilt weiter an. Mit Marvel Fusion unterstützen wir nun einen weiteren der führenden Fusionstechnologie-Pioniere im Freistaat“, sagt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital.

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