Meta fordert ChatGPT mit eigener Sprach-KI „LLaMA“ heraus
Das Wettrüsten unter den großen Tech-Konzernen um das beste Sprach-KI-Modell ist im vollen Gange. Denn es findet nicht bloß ein Duell zwischen Microsofts ChatGPT und Googles Bard statt. Auch andere Schwergewichte wie Baidu aus China arbeiten an ihren eigenen Modellen. Nun ist mit der Facebook-Mutter Meta ein weiterer Herausforderer in den Ring gestiegen. Am Freitag hat das Unternehmen laut Reuters „LLaMA“ (Large Language Model Meta AI) angekündigt, ein großes Sprachmodell, das ebenfalls mit ChatGPT konkurrieren soll.
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Sprachmodell vorerst für Forschende freigestellt
Anders als Microsoft und Google hat Meta jedoch derzeit noch nicht vor, die KI in den eigenen Anwendungen einzusetzen. Vielmehr will der Konzern LLaMA unter nicht-kommerzieller Lizenz für Forscher:innen und Einrichtungen der Regierung, der Zivilgesellschaft und der akademischen Welt verfügbar machen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Meta die KI auch bei seiner Plattform verwendet, sobald diese genug Tests und Fortschritte durchlaufen hat.
Große Sprachmodelle durchsuchen riesige Textmengen, um Informationen zusammenzufassen und Inhalte zu generieren. Sie können beispielsweise Fragen mit Sätzen beantworten, die sich so lesen, als wären sie von Menschen geschrieben. Das Modell, das laut Meta „weit weniger“ Rechenleistung benötigt als frühere Angebote, ist auf 20 Sprachen trainiert, wobei der Schwerpunkt auf Sprachen mit lateinischem und kyrillischem Alphabet liegt. Der Konzern ist der Meinung, dass LLaMA Konkurrenten übertreffen könnte, die mehr Parameter oder Variablen brauchen. Konkret heißt es, dass eine Version von LLaMA mit 13 Milliarden Parametern GPT-3, einen neueren Vorgänger des Modells, auf dem ChatGPT basiert, übertreffen kann.
Kündigungswelle: Meta will erneut tausende Stellen streichen
Meta braucht wieder einen Erfolg
Eine Sprecherin von Meta führte die Leistung auf eine größere Menge „sauberer“ Daten und „architektonische Verbesserungen“ des Modells zurück, die die Trainingsstabilität erhöhten. Im Mai letzten Jahres veröffentlichte Meta das große Sprachmodell OPT-175B, das sich ebenfalls an Forschende richtete und die Grundlage für eine neue Version des Chatbots BlenderBot bildete.
KI hat sich als ein Lichtblick für die Tech-Industrie erwiesen, deren verlangsamtes Wachstum zu weit verbreiteten Entlassungen und Scheu von Geldgeber:innen geführt hat. Meta braucht dringend einen Erfolg, um mit den anderen Tech-Giganten mithalten zu können. Speziell der Metaverse-Fokus hat bislang viel Geld verschlungen, ohne wirklich viel Hype zu erzeugen. Gleichzeitig gab es im November eine massive Kündigungswelle, bei der es wohl vorerst nicht bleiben wird. Bald könnten wieder Tausende Stellen fallen (wir berichteten).