Rechtsstreit

Musk wollte OpenAI bei Tesla „als Cash Cow“ integrieren

Einstige Wegggefährten: Elon Musk und Sam Altman. © Daniel Oberhaus / Village Global (CC BY 2.0 DEED via Flickr)
Einstige Wegggefährten: Elon Musk und Sam Altman. © Daniel Oberhaus / Village Global (CC BY 2.0 DEED via Flickr)
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Vergangenen Freitag hat Elon Musk Klage gegen OpenAI eingereicht. Der Vorwurf: OpenAI, das Musk mitgründete und dann 2018 verließ, soll seine Gründungsmission verraten haben und bloß nur mehr ein Gewinnbringer für Microsoft sein. Nun schießt das Team von OpenAI rund um CEO Sam Altman zurück. Sie werfen Musk vor, dass er im Prinzip das selbe gemacht hätte wie Microsoft: Er wollte die Mehrheit an OpenAI, das AI-Unternehmen an Tesla andocken und damit Google übertrumpfen.

In einem Blogpost, der mit Screenshots von alten E-Mails, die Musk gesendet hat, untermauert wird, heißt es unter anderem:

„Anfang Februar 2018 leitete Elon eine E-Mail an uns weiter, in der er vorschlug, OpenAI solle sich „an Tesla als Cash Cow anhängen“ und kommentierte, dass dies „genau richtig ist… Tesla ist der einzige Weg, der Google auch nur annähernd das Wasser reichen kann. Selbst dann ist die Wahrscheinlichkeit, ein Gegengewicht zu Google zu sein, gering.“

Kurz nach diesem Mail-Austausch hätte Musk OpenAI verlassen und gemeint, er wolle selbst AGI innerhalb von Tesla aufbauen. Das soll wohl entkräften, was Musk nun eigentlich OpenAI vorwirft – nämlich den Non-Profit- und Open-Source-Pfad verlassen zu haben und stattdessen AI-Systeme zu kommerzialisieren. Musk hätte außerdem auch nur 45 Mio. Dollar in OpenAI investiert, obwohl er großmundig von einer Milliarde gesprochen haben soll. Und weil er mal nicht zahlte, hätte Linkedin-Gründer Reid Hoffman, lange als Direktor in der Firma tätig war, Geld nachschießen müssen, damit Gehälter bezahlt werden können.

Zwischenzeitlich hat Musk zum einen mit xAI eine eigene AI-Firma am Start, die mit ihrem hauseigenen Chatbot Grok stark bei X/Twitter integriert wird; zum anderen arbeitet Tesla auch an humanoiden Robotern. Währenddessen haben Microsoft und OpenAI bei Figure AI investiert, die ebenfalls Roboter entwickeln.

Figure AI: Robotics-Startup holt 675 Millionen Dollar, u.a. von OpenAI

OpenAI wurde schon vor vielen Jahren zu ClosedAI

Dass man kein Non-Profit bleiben könne, wurde offenbar schon 2017 klar:

„Anfang 2017 kamen wir zu der Erkenntnis, dass der Aufbau einer AGI große Mengen an Rechenleistung erfordern wird. Wir begannen zu berechnen, wie viel Rechenleistung eine AGI plausibelerweise benötigen könnte. Uns allen war klar, dass wir sehr viel mehr Kapital benötigen würden, um unsere Mission erfolgreich zu erfüllen – Milliarden von Dollar pro Jahr, was weit mehr war, als jeder von uns, insbesondere Elon, dachte, dass wir in der Lage sein würden, als gemeinnütziges Unternehmen aufzubringen.“

Nachdem Musk weg war und die Entscheidung, zu einer For-Profit-Organisation zu werden, längst getroffen war, kam dann Microsoft daher. Der Software-Riese investierte 2019 nicht bloß eine Milliarde Dollar, sondern stellte auch seine Azure-Cloud für die riesigen Rechenkapazitäten, die das Training für GPT-3 und GPT-4 benötigte, zur Verfügung. Der frühe Unterstützer Reid Hoffman, der Linkedin gründete und 2016 an Microsoft verkaufte, soll bei dem Microsoft-Deal eine große Rolle gespielt haben.

Auch die Frage, ob OpenAI als For-Profit weiter so heißen soll, wie es heißt, wurde mit Musk diskutiert. Gegenüber Musk hat Ilya Sutskever, der Chef-Wissenschaftler von OpenAI, bereits vor vielen Jahren argumentiert:

Elon verstand, dass die Mission nicht bedeutete, AGI zu öffnen. So sagte Ilja zu Elon: „Je näher wir der Entwicklung von KI kommen, desto mehr Sinn wird es machen, weniger offen zu sein. Das Offene in openAI bedeutet, dass jeder von den Früchten der KI profitieren sollte, nachdem sie entwickelt wurde, aber es ist völlig in Ordnung, die Wissenschaft nicht zu teilen…“, worauf Elon antwortete: „Yup“

Elon Musk verklagt OpenAI und CEO Sam Altman wegen „Verrats“ der Gründungsmission

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