Shopping-Plattform

Ex-Lyoness myWorld ist pleite – möglicherweise 56,3 Millionen Euro Steuern offen

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Sie kam ehemals unter der Marke Lyoness in Verruf, jetzt ist sie pleite: Die myWorld International AG mit Sitz in Graz-Eggenberg hat beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das Unternehmen, das seit 2012 als Aktiengesellschaft firmiert und von Vorstand Marko Sedovnik geleitet wird, beschäftigt 116 Mitarbeiter.

Zur Erinnerung: Lyoness wurde als Internet-Einkaufsgemeinschaft gestartet und kam dann schnell wegen Schneeballsystems und Multi-Level Marketing (MLM) in die Kritik. Mit dem Grazer Accelerator 360 Lab wollte myWorld, wie sich die Firma nach Klagen und Verboten rund um ihre Rabatt-Einkaufsgemeinschaft umbenannt hatte, ins Startup-Geschäft – dieser Unternehmensbereich wurde aber 2020 abgestellt.

Geschäftsmodell und Unternehmensstruktur

Die Gesellschaft betreibt über 47 ausländische und eine österreichische Tochtergesellschaft eine internationale Shopping-Plattform. Kunden erhalten gegen Zahlung einer Einschreibegebühr Vergünstigungen sowie Cashback und Shopping Points bei Einkäufen über Partner. Zusätzlich werden „Shopping Point Packs“ in Form von Abonnements vertrieben, wobei ein Großteil der Vermarkter über die Lyconet-Gruppe organisiert ist.

Die Hauptaktionärin timeRiver limited (Großbritannien) hält 62,67 Prozent der Anteile, während zahlreiche Kleinaktionäre als Marketer fungieren.

Kritische Passiva-Situation

Laut dem vorgelegten Vermögensstatus betragen die ausgewiesenen Verbindlichkeiten 22,7 Millionen Euro. Den Aktiva von 15,072 Millionen Euro steht damit eine Überschuldung von 7,657 Millionen Euro gegenüber.

Besonders problematisch sind jedoch die strittigen Steuerverbindlichkeiten: Zusätzlich zu den bilanzierten Passiva bestehen noch nicht rechtskräftige Steuerverbindlichkeiten in Höhe von circa 56,3 Millionen Euro, gegen die das Unternehmen Rechtsmittel eingelegt hat. Sollten diese Steuerbescheide rechtskräftig werden, würde sich die Überschuldung auf etwa 64 Millionen Euro erhöhen – mehr als das Vierfache der aktuell ausgewiesenen Aktiva. Weitere 5 Millionen Euro der Verbindlichkeiten entfallen auf Gutscheinverbindlichkeiten gegenüber mehreren hundert Kunden.

Sanierungsplan und Perspektiven

Das Unternehmen strebt eine Fortführung mit reduziertem Personalstand an. Der Sanierungsplan sieht das gesetzliche Mindestangebot von 20 Prozent Quote vor, zahlbar binnen zwei Jahren nach Annahme.

Bereits vor dem Verfahren wurden Umstrukturierungsmaßnahmen eingeleitet, darunter Personalabbau und Anpassungen im Markenauftritt. Verhandlungen mit strategischen Investoren, die zuvor nicht finalisiert werden konnten, sollen im Rahmen des Insolvenzverfahrens fortgesetzt werden.

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