Bericht: Positionen der N26-Gründer wackeln offenbar

Die Führungsspitze der Berliner Neobank N26 steht vor einem bedeutenden Umbruch. Nach Recherchen des Manager Magazins verlieren einflussreiche Investoren die Geduld mit den österreichischen Gründern und Co-CEOs Valentin Stalf (39) und Maximilian Tayenthal (45). Die Kapitalgeber fordern nun, „dass diese sich aus dem Tagesgeschäft zurückziehen“, wie aus Unternehmenskreisen verlautet.
Zu den Investoren von N26 zählen gewichtige Geldgeber wie Third Point Ventures, Coatue, Dragoneer, Allianz X, Tencent, Horizons Ventures und Valar Ventures rund um Peter Thiel. In Europa hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass Revolut aus Großbritannien viel stärker als N26 wachsen konnte. Während N26 nur mehr von „Millionen von Kund:innen in 24 Ländern“ spricht, kommunierte Revolut zuletzt mehr als 55 Millionen Kunden.
Regulatorische Probleme und Unzufriedenheit mit Geschäftsergebnissen
Hinter der Forderung stehen offenbar mehrere gewichtige Gründe. Die Bank kämpft mit „neuem Stress mit der Finanzaufsicht Bafin“ und muss sich erneut mit regulatorischen Herausforderungen auseinandersetzen. Diese Schwierigkeiten kommen zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da die Investoren bereits „Unzufriedenheit mit den Ergebnissen“ der Neobank äußern, wie as Manager Magazin berichtet.
Die Situation spitzt sich zu, nachdem es bei N26 „hinter den Kulissen schon länger brodelt“, heißt es weiter. Die Gründer, die das Fintech-Unternehmen seit seiner Gründung leiten, stehen nun offenbar unter massivem Druck, ihre operative Führungsrolle abzugeben. Dass es Probleme in der Führungsriege gibt, zeigen oftmalige Personalwechsel. Ende 2025 etwa wurde Jochen Klöpper in den Vorstand von N26 berufen, um die Verantwortung für das Risikomanagement und den Bereich Compliance zu übernehmen.
Machtkampf und mögliche Lösungsszenarien
Der Konflikt entwickelt sich zu einem echten Machtkampf innerhalb des Unternehmens. Die Investoren scheinen entschlossen, eine Veränderung an der Spitze durchzusetzen. Laut den Recherchen des Manager Magazins könnte für mindestens einen der Gründer noch die Möglichkeit bestehen, einen „gesichtswahrenden Abgang“ zu erreichen.
Die Zukunft von N26 hängt nun davon ab, wie dieser Führungskonflikt gelöst wird. Für das Berliner Fintech, das zu den wertvollsten Tech-Unternhemen Deutschlands zählt, steht viel auf dem Spiel. Eine Neuaufstellung der Führungsebene könnte sowohl die Beziehung zur Bankenaufsicht verbessern als auch frische Impulse für die Geschäftsentwicklung bringen.
Weder die Gründer noch offizielle Vertreter von N26 haben sich bislang öffentlich zu den Berichten geäußert. Branchenbeobachter erwarten jedoch in den kommenden Wochen eine Entscheidung über die künftige Führungsstruktur des Fintechs.