Studie

Naturfreundliche Landwirtschaft senkt Produktivität nicht

Rotbraunes Ochsenauge: Naturfreundliche Landwirtschaft erhöht Vielfalt © 9436196 on Pixabay
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Die Stilllegung von Ackerland für die Natur hat keine negativen Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit – so lautet das Ergebnis eines zehnjährigen Projekts des UK Centre for Ecology & Hydrology. Demnach würden solche naturfreundlichen Anbaumethoden die biologische Vielfalt fördern, ohne dabei die durchschnittlichen Erträge in der Landwirtschaft zu verringern, berichtet der Guardian. Das hätte auch große Vorteile für die Landwirtschaft, da somit wichtige Faktoren wie beispielsweise Bestäuber erhalten bleiben.

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Langfristige Vorteile für Vögel und Schmetterlinge

Im Zuge der Studie haben die Forschenden zehn Jahre lang die Auswirkungen eines von der Regierung finanzierten Experiments im britischen Hillesden beobachtet. Dabei im Mittelpunkt stand ein 1.000 Hektar großer kommerzieller Ackerbaubetrieb. Seit dem Jahr 2005 sind dort verschiedene Lebensräume für Wildtiere entstanden. Dazu gehören samentragende Pflanzen für die Ernährung von Vögeln. Ebenfalls beheimaten die Lebensräume Wildblumen für Bestäuber und buschige Grasnarben für eine Reihe von Vögeln, Insekten und kleinen Säugetieren.

„Wenn wir Veränderungen in den Populationen über einen längeren Zeitraum hinweg untersuchen und mit anderen Standorten vergleichen, können wir sicher sein, dass Agrarumweltmaßnahmen langfristige Vorteile für Vogel- und Schmetterlingspopulationen bringen. Hillesden ist ein typischer Ackerbaubetrieb mit konventionellen landwirtschaftlichen Verfahren in einer gewöhnlichen Landschaft ohne große natürliche Lebensräume. Daher ist es wahrscheinlich, dass die Ergebnisse unserer Langzeitstudie darauf hinweisen, was auf anderen landwirtschaftlichen Betrieben mit guter Planung, Umsetzung und Verwaltung von Agrarumweltmaßnahmen möglich ist“, so John Redhead, Hauptautor der Studie.

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Produktivität in Landwirtschaft profitiert teilweise

Es gelang dem Forschungsteam, die Zahl der für die landwirtschaftliche Produktion wichtigen Wildtiere wie Bestäuber und Schädlingsbekämpfer zu erhöhen. Die Zahl einiger Schmetterlingsarten, darunter das Rotbraune Ochsenauge und der Grünader-Weißling, verdoppelte sich. Vögel, die sich normalerweise von Insekten ernähren, profitierten von dem Schutz, den Hecken und Grasnarben bieten. Darunter die Kohlmeise mit einem Anstieg um 88 Prozent und die Blaumeise mit einem Anstieg um 73 Prozent.

Außerdem haben die Wissenschaftler:innen festgestellt, dass die Gesamterträge in Hillesden trotz des Verlusts von landwirtschaftlichen Flächen erhalten blieben und bei einigen Kulturen sogar stiegen. Die aus der Produktion genommenen Flächen waren schwierig zu bewirtschaften und die anderen Flächen profitierten von einer erhöhten Anzahl an Bestäubern sowie schädlingsfressenden Vögeln und Insekten.

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Heftige Debatte in Großbritannien

In Großbritannien ist die naturfreundliche Landnutzung derzeit Gegenstand heftiger Diskussionen. Viele Politiker:innen argumentieren, dass Förderungen in dieser Richtung nur Landwirt:innen dafür bezahlen würden, weniger zu produzieren. Rishi Sunak, der frühere britische Schatzkanzler, der derzeit für das Amt des Premierministers kandidiert, sagte kürzlich, er würde die Landwirte davor „schützen“, ihr Land für die Natur umzuwandeln. Doch die Ergebnisse der Studie widersprechen dieser Ansicht deutlich.

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