EY-Analyse

Nur wenige Unternehmen in Österreich haben messbare Klimaschutzziele

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In Österreich veröffentlichen immer mehr Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht. Auch die Klimakrise spielt in der Berichterstattung eine große Rolle, wie eine Analyse des Beratungsunternehmen EY ergab. Allerdings vermissen die Berater „inhaltliche Qualität und Tiefe“. Weniger als ein Drittel der Unternehmen habe sich messbare Klimaschutzziele gesetzt, so EY.

„Innerhalb der drei beleuchteten Sektoren (Real Estate, Finanzdienstleistungen und Industrie) ist die aktuelle Qualität und Tiefe der Berichterstattung nicht ausreichend, um einen quantitativen Überblick über die wichtigsten klimarelevanten Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten zu gewinnen“, heißt es in einer Aussendung zur Studie.

Die Schwächen in den Klima-Berichten

Nur sehr wenige Unternehmen setzen sich laut EY mit den konkreten Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Geschäftsmodell auseinander. Dafür gibt es internationale Rahmenwerke wie TCFD (Task Force on Climate-related Financial Disclosures), nach dem nur zwei der untersuchten Firmen berichtet hätten. Nur drei Unternehmen haben sich „Science Based Targets“ gesetzt, ein internationales Rahmenwerk für einen Fahrplan zur Erreichung von Klimazielen.

In den Berichten der börsennotierten Unternehmen im Prime Market würde auch zu selten auf die indirekte Belastung durch Treibhausgase eingegangen. Damit gemeint sind alle Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette, also etwa bei Zulieferern, entstehen. Immerhin hat sich die Zahl jener Unternehmen, die die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen in ihren Berichten berücksichtigen, mehr als verdoppelt. 2019 seien vor allem die Ziele „Maßnahmen zum Klimaschutz“, „Hochwertige Bildung“ und „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ im Zentrum gestanden.

Dass in den vergangenen Jahren immer mehr Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte vorlegten, liegt an einer neuen gesetzlichen Regelung. Seit 2017 gilt für Großunternehmen das Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG). Deshalb seit auch 2019 der Anteil der im Prime Market notierten Unternehmen mit einem solchen Bericht bei 95 Prozent gelegen. Insgesamt ist der Anteil von Firmen mit Nachhaltigkeitsbericht im Vorjahr von 35 Prozent auf 42 Prozent gestiegen.

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Investoren legen Wert auf Nachhaltigkeit

Für Investoren gewinne die Nachhaltigkeitsberichterstattung zunehmend an Bedeutung, erklärt Georg Rogl, Leiter des Bereichs Climate Change and Sustainability Services bei EY Österreich: „Der Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ wird zum Synonym dafür, wie sich Unternehmen an globale Megatrends anpassen und zukunftsfähig machen“, sagt der Experte. „Während Finanzergebnisse oft nur eine Momentaufnahme sind, lassen nichtfinanzielle Kennzahlen langfristigere und ergänzende Rückschlüsse auf die Entwicklung eines Unternehmens zu“.

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