Nvidia übertrifft Erwartungen trotz Unsicherheit bei China-Geschäft

Der Chipgigant Nvidia veröffentlicht seinen mit Spannung erwarteten Quartalsbericht für das zweite Geschäftsquartal 2025 und übertrifft die Prognosen mit einem Umsatz von 46,74 Milliarden Dollar und einem Gewinn pro Aktie von 1,05 Dollar, berichtet Business Insider. Trotz dieser positiven Zahlen fällt die Aktie im nachbörslichen Handel um 3 Prozent. Der Grund: Die Prognose für das dritte Quartal berücksichtigt keine Verkäufe der H20-Chips nach China, was Unsicherheit bei Investoren auslöst.
Chinesischer Markt für Nvidia sehr wichtig
Für das laufende Quartal prognostiziert Nvidia einen Umsatz zwischen 52,9 und 55,1 Milliarden Dollar. Diese Prognose liegt zwar im Rahmen der Markterwartungen von 53,46 Milliarden Dollar, bleibt jedoch hinter den optimistischeren Schätzungen einiger Analyst:innen zurück, die mit Werten nahe 60 Milliarden Dollar rechneten. Finanzchefin Colette Kress erklärt die Zurückhaltung: „Wir warten noch auf die Klärung verschiedener geopolitischer Fragen zwischen den Regierungen und den Unternehmen, die ihre Käufe und weiteren Schritte festlegen wollen.“ Der Konzern steht bereit, Chips im Wert von 2 bis 5 Milliarden Dollar nach China zu liefern, sobald die regulatorischen Rahmenbedingungen geklärt sind.
Im Zentrum der Unsicherheit steht eine geplante Regelung, wonach Nvidia und AMD 15 Prozent der Einnahmen aus Chipverkäufen an China an das Weiße Haus abführen sollen. Diese Bedingung soll es den Unternehmen ermöglichen, weiterhin in der Region zu verkaufen. Im zweiten Quartal verkaufte Nvidia keine H20-Chips nach China, obwohl einige Bestände an einen Kunden außerhalb des Landes geliefert wurden.
CEO Jensen Huang unterstreicht die Wichtigkeit des chinesischen Marktes für Nvidia: „Es ist der zweitgrößte Computermarkt der Welt und die Heimat vieler KI-Forscher. Etwa 50 Prozent der KI-Forscher weltweit befinden sich in China. Es ist daher meiner Meinung nach sehr wichtig, dass amerikanische Technologieunternehmen diesen Markt bedienen können.“ Trotz der geopolitischen Herausforderungen versichert Huang, dass die Nachfrage nach Nvidias KI-Chips ungebrochen hoch bleibt: „Alles ist ausverkauft.“
Analysten bleiben trotz China-Problematik optimistisch
Trotz der Unsicherheiten im China-Geschäft zeigen sich Analyst:innen weiterhin optimistisch. Die Expert:innen von Jefferies betonen, dass die Nachfragesignale für Nvidia-Produkte „felsenfest“ bleiben, mit ausverkauften Beständen sowohl bei Hopper- als auch bei Blackwell-Chips.
Die Aktie von Nvidia verzeichnet trotz des nachbörslichen Rückgangs seit Jahresbeginn einen Wertzuwachs von 35 Prozent. Das Unternehmen bleibt ein zentraler Akteur in der KI-Revolution, die laut Analysten trotz der aktuellen Herausforderungen mit China in die nächste Wachstumsphase eintritt.