Chip-Industrie

Nvidia will künftig bessere AI-Chips nach China liefern

Nvidia-Gründer und CEO Jensen Huang. © Nvidia
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Nvidia strebt an, in Zukunft leistungsstärkere Chips nach China zu liefern. Laut CNBC äußerte CEO Jensen Huang diesen Wunsch, nachdem das Unternehmen am Montag bekannt gab, den Verkauf seines H20-KI-Chips nach China wieder aufzunehmen. Bei einer Pressekonferenz in Peking erklärt Huang: „Ich hoffe, fortschrittlichere Chips als den H20 nach China bringen zu können. Ich denke, es ist vernünftig, dass alles, was wir in China verkaufen dürfen, mit der Zeit ebenfalls immer besser wird.“

Der Tech-Riese hat erst in diesem Monat als erstes Unternehmen eine Bewertung von 4 Billionen Dollar erreicht – und befindet sich mitten im Spannungsfeld der Handelskonflikte zwischen USA und China. Mehrere Exportbeschränkungen zwangen Nvidia, den Zugang zu seinen fortschrittlichsten Chips für China einzuschränken. Als Reaktion entwickelte das Unternehmen Halbleiter wie den H20.

Huang betont die Bedeutung des chinesischen Marktes: „Exportkontrollen liegen außerhalb unserer Kontrolle und können unser Geschäft erheblich stören.“ Der Nvidia-Chef schätzt, dass der chinesische KI-Markt in den nächsten zwei bis drei Jahren 50 Milliarden Dollar wert sein könnte und argumentiert, es sei ein „enormer Verlust“ für amerikanische Unternehmen, nicht daran teilzuhaben.

Gratwanderung zwischen US-Politik und chinesischem Markt

Im April wurde unter der Trump-Administration ein Exportverbot für H20 verhängt – Nvidia verlor Bestellungen und verzeichnete in Folge milliardenschwere Verluste. Am 15. Juli hob die US-Regierung das Verbot als Teil eines größeren Deals (einschließlich Verhandlungen zu seltenen Erden) auf. Seitdem kann Nvidia Anträge auf Exportlizenzen stellen – und erwartet deren rasche Genehmigung, um seine Lieferungen nach China wieder aufzunehmen

Der für den Export nach China zugelassene H20-Chip ist allerdings eine Art „abgespeckter H100“. Die Rechenleistung ist absichtlich deutlich schwächer als Nvidias Flagship-Modelle und gerade stark genug ist, um bestimmte KI-Anwendungen zu ermöglichen, aber nicht leistungsfähig genug für das Training großer KI-Modelle wie GPT-4o oder Gemini. Für große Sprachmodelle, fortschrittliche Bildgenerierung oder wissenschaftliche Simulationen sind H20-Chips nicht konkurrenzfähig.

Dadurch sollte verhindert werden, dass China Zugant zu modernster KI-Hardware erhält. Doch nicht-amerikanische Tech-Unternehmen sahen darin ihre Chance und entwickeln leistungsstarke Alternativen. Huang warnte bereits, dass Nvidias chinesischer Konkurrent Huawei „China abdeckt“, wenn US-Unternehmen nicht am Markt teilnehmen können. Diese Aussagen unterstreichen die komplexe Position, in der sich Tech-Unternehmen wie Nvidia befinden, die einerseits nationale Sicherheitsinteressen respektieren und andererseits Zugang zu wichtigen globalen Märkten erhalten wollen.

US-Regierung deutet Zugeständnisse an

US-Handelsminister Howard Lutnick deutet an, dass die Regierung weiterhin Chipverkäufe nach China erlauben könnte. Chinesische Unternehmen sollen von amerikanischer Technologie abhängig bleiben. „Die Idee ist, dass die Chinesen durchaus in der Lage sind, ihre eigenen Chips zu bauen. Man will einen Schritt voraus sein, damit sie weiterhin unsere Chips kaufen“, so Lutnick gegenüber CNBC. Diese Strategie könnte Nvidia ermöglichen, zukünftig fortschrittlichere Chips nach China zu verkaufen, allerdings bleibt unklar, ob die US-Regierung tatsächlich den Verkauf von Produkten genehmigen wird, die über die Leistungsfähigkeit des H20 hinausgehen.

Nvidia hat bereits eine Roadmap für die Veröffentlichung fortschrittlicherer Chips vorgestellt. Die Entscheidung der US-Regierung, den Verkauf des H20-Chips wieder zu erlauben, könnte ein Zeichen für einen pragmatischeren Ansatz in der Technologiepolitik gegenüber China sein. Für Nvidia steht viel auf dem Spiel – der Zugang zum chinesischen Markt könnte entscheidend für das weitere Wachstum des Unternehmens sein. Gleichzeitig prägen die geopolitischen Spannungen und Sicherheitsbedenken weiterhin die Geschäftsbedingungen.

Nvidia erreicht erstmals 4 Billionen Dollar Market Cap

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