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OpenAI bleibt unter Kontrolle der Non Profit – wackelt nun das Investment?

Am 3. Februar 2025 kündigten OpenAI-CEO Sam Altman und SoftBank-CEO Masayoshi Son auf der Veranstaltung in Tokio die KI „Cristal Intelligence“ und das Joint Venture „SB OpenAI Japan“ an. © SoftBank
Am 3. Februar 2025 kündigten OpenAI-CEO Sam Altman und SoftBank-CEO Masayoshi Son auf der Veranstaltung in Tokio die KI „Cristal Intelligence“ und das Joint Venture „SB OpenAI Japan“ an. © SoftBank
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OpenAI hat angekündigt, die Pläne zur Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen aufzugeben. Stattdessen wird der Entwickler von ChatGPT weiterhin unter der Kontrolle eines gemeinnützigen Vorstands bleiben, nachdem es intensive Kritik unter anderem von Mitgründer Elon Musk gegeben hatte.

An der ursprünglich geplanten Umwandlung zum For-Profit-Unternehmen dürften einige wesentliche Investments hängen. Softbank hat OpenAI ein Investment von insgesamt 40 Milliarden Dollar zugesprochen. Allerdings kann der Betrag um satte 10 Milliarden Dollar gekürzt werden, wenn OpenAi es bis Jahresende nicht schafft, zur For-Profit-Firma zu werden.

Strukturänderung statt kompletter Umwandlung

Das Unternehmen, das kürzlich bei einer Finanzierungsrunde mit 260 Milliarden Dollar bewertet wurde, ändert nun den Status seiner gewinnorientierten Tochtergesellschaft. Investoren wie Microsoft und Mitarbeiter werden konventionelle Eigenkapitalanteile besitzen, anstatt lediglich Anspruch auf einen Anteil am Gewinn zu haben. Die endgültige Kontrolle verbleibt jedoch beim Non-Profit-Board.

„OpenAI wurde als gemeinnützige Organisation gegründet, wird heute von einer gemeinnützigen Organisation beaufsichtigt und kontrolliert, und wird auch in Zukunft von einer gemeinnützigen Organisation beaufsichtigt und kontrolliert werden. Das wird sich nicht ändern“, erklärte CEO Sam Altman in einer Stellungnahme.

Die Non-Profit-Organisation wird einen bedeutenden Anteil an der gewinnorientierten Einheit erhalten, die zu einer Public Benefit Company umgewandelt wird – einer Struktur, die neben Gewinnen auch gesellschaftlichen Nutzen in den Fokus stellt.

Altman: Externe Einflüsse nicht ausschlaggebend

Sam Altman betonte, dass die Entscheidung, die Non-Profit-Organisation in Kontrolle zu halten, nicht durch äußeren Druck motiviert sei: „Wir alle sind von unserer Mission besessen. Ihr alle seid von Elon besessen.“

In einer ausführlichen Erklärung führte Altman weiter aus: „Wir wollen ein Gehirn für die Welt bauen und es den Menschen super einfach machen, es für alles zu nutzen, was sie wollen. Menschen nutzen ChatGPT, um ihre Produktivität als Wissenschaftler, Programmierer und vieles mehr zu steigern. Menschen nutzen ChatGPT, um ernsthafte gesundheitliche Herausforderungen zu bewältigen und mehr zu lernen als je zuvor.“

Konkurrenzdruck im KI-Sektor

Die Umstrukturierung erfolgt in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt für KI-Technologien. OpenAI steht im direkten Wettbewerb mit Unternehmen wie Google, Anthropic und Musks xAI.

„Als wir OpenAI gründeten, hatten wir keine detaillierte Vorstellung davon, wie wir unsere Mission erfüllen würden“, erläuterte Altman. „Public Benefit Corporations sind zur Standard-Gewinnstruktur für andere AGI-Labore wie Anthropic und X.ai sowie für viele zweckorientierte Unternehmen wie Patagonia geworden. Wir denken, dass das auch für uns sinnvoll ist.“

Rechtsstreit mit Musk dauert an

Elon Musk, der OpenAI 2018 verließ, hatte versucht, die Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen zu blockieren. Er reichte in Kalifornien eine Klage ein, in der er behauptete, OpenAI und Altman hätten die Bedingungen seines Vertrags verletzt und begingen Betrug durch die Umwandlung des Unternehmens.

Musks Anwalt Marc Toberoff erklärte nach der Ankündigung von OpenAI: „Dies ändert nichts. Die Ankündigung geht nicht auf die Kernprobleme ein: Gemeinnützige Vermögenswerte wurden und werden weiterhin zum Nutzen von Privatpersonen, einschließlich Altman, seiner Investoren und Microsoft, übertragen.“

Komplexe Verhandlungen stehen noch aus

OpenAI steht noch vor komplexen Verhandlungen mit den Generalstaatsanwälten von Delaware, wo die gemeinnützige Organisation eingetragen ist, und von Kalifornien, wo sie ihren Hauptsitz hat, sowie mit seinen Investoren, darunter Microsoft.

Die Generalstaatsanwältin von Delaware, Kathy Jennings, sagte, ihre „wichtigste Sorge“ sei es gewesen, sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit der letztendliche Begünstigte von OpenAI bleibe. Sie zeigte sich ermutigt, dass das Unternehmen dieses Problem angehen wolle.

Altman erklärte dazu: „Wir haben die Entscheidung, dass die gemeinnützige Organisation die Kontrolle behält, nach Gesprächen mit zivilgesellschaftlichen Führungspersönlichkeiten und Diskussionen mit den Büros der Generalstaatsanwälte von Kalifornien und Delaware getroffen.“

Die kommenden Monate werden zeigen, ob OpenAI mit dieser Strukturänderung sowohl seine Mission zur ethischen KI-Entwicklung als auch seine wirtschaftlichen Ziele in Einklang bringen kann.

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