Energiepolitik

Österreich will Flüssiggas und grünen Wasserstoff aus den Emiraten holen

Wasserstoff, Tanken
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Jetzt muss alles sehr schnell gehen. Die Suche nach Alternativen zu russischem Gas hat Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), die für Rohstoffe zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Wochenende ein die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) geführt. Dort will man sich den Zugang zu Wasserstoff sowie verflüssigtes Erdgas (LNG) sichern, um sich aus der Abhängigkeit von russischem Gas zulösen.

Dazu wurde auch eine Absichtserklärung mit dem Industrieminister der VAE, Sultan Bin Ahmad Sultan Al Jaber, unterzeichnet. Doch das bedeutet nicht, dass die Gase bald nach Österreich geliefert werden. Man solle sich „keine Wunder“ erwarten, so Bundeskanzler Nehammer am Sonntag. 80 Prozent des importierten Erdgases in Österreich kommen aus Russland. Damit ist das Land noch stärker von Putins autoritärem Staat abhängig als viele andere Länder.

Doch um LNG, als das Flüssiggas, aus den VAE (oder anderswo) überhaupt einsetzen zu können, wird es auch die entsprechenden Anlagen brauchen. In Terminals wird das Flüssiggas wieder in seinen Normalzustand vergast, damit es dann über die Leitungen zu den Endkonsumenten bzw. zu den Firmen gelangen kann. Österreich selbst hat keinen LNG-Terminal und wäre auf jene anderer EU-Staaten angewiesen. Deutschland oder Belgien haben bereits angekündigt, solche bauen zu wollen. Spanien, Frankreich oder Italien verfügen bereits über diese Anlagen.

Ausblick: Was passiert, wenn Russland den Gashahn abdreht

Eine Frage der Transportwege

Schwierig ist auch das Thema grüner Wasserstoff. Dieser soll künftig im Sinne der CO2-Reduktion im Verkehr und der Industrie zum Einsatz kommen – etwa in der Metallverarbeitung oder in Bussen und LKWs. Doch auch hier gilt: Österreich wie viele andere Länder auch braucht dazu zuerst die entsprechende Infrastruktur, um den Wasserstoff auch in großen Mengen erhalten und verteilen zu können. Denkbar ist etwa, den Wasserstoff über das bestehende Erdgasnetz zu transportieren.

Der OMV, die große Geschäfte mit Russland machte und auch an Nordstream 2 beteiligt war, wird bei den neuen Energieplänen eine tragende Rolle zukommen. Deswegen war auch OMV-Chef Alfred Stern bei dem Termin in den VAE mit dabei. Noch werden zuverlässig die ausgemachten Gasmengen aus Russland nach Österreich geliefert.

Aber wie lange noch? In den USA und westlichen Verbündeten wird bereits ein Importstopp für russisches Öl und Gas diskutiert – eine weitere Maßnahme, um die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Denn Europa überweist täglich mehr als 600 Millionen Euro nach Russland für die Lieferungen von Öl und Gas und finanziert damit den Krieg in der Ukraine mit. Kritiker:innen meinen jedoch, dass ein Importstop die angeheizte Inflation, die vor allem aus gestiegenen Energiepreisen resultiert, noch weiter antreiben würde.

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