Perplexity bei 18 Mrd. Dollar Bewertung – das 120-fache des Jahresumsatzes

Die KI-Suchmaschine Perplexity hat nach einer Finanzierungsrunde bei einer Bewertung von 14 Milliarden US-Dollar ihren Unternehmenswert nun auf 18 Milliarden US-Dollar gesteigert. Investoren, die beim offiziellen Abschluss der Runde im Mai zurückhaltend waren, erhielten anschließend die Möglichkeit, Anteile zum höheren Kurs zu zeichnen. Damit setzt das drei Jahre alte Startup seinen außergewöhnlichen Wachstumskurs fort: Anfang 2024 lag die Bewertung noch bei rund 500 Millionen Dollar, fünf Finanzierungsrunden später steht Perplexity nun bei 18 Mrd. Dollar.
Das Unternehmen strebt danach, die Vormachtstellung von Google im Suchmaschinen-Markt herauszufordern. Im April gab Perplexity an, rund 30 Millionen aktive Nutzer zu bedienen und seine Erlösquellen um Werbung und E‑Commerce erweitert zu haben. Die hochgerechneten Jahresumsätze stiegen von 35 Millionen US-Dollar im August 2024 auf etwa 150 Millionen Dollar im Juli 2025, so die FT. Das bedeutet konkret, dass die Investoren das 120-fache des aktuellen Umsatzes bezahlen – ein unheimlich großer Multiple.
Zu den neuen Geldgebern zählen unter anderem Nvidia, SoftBank’s Vision Fund 2, die Venture-Capital‑Gesellschaften New Enterprise Associates und IVP sowie Jeff Bezos und Meta‑KI‑Chef Yann LeCun. Trotz dieses Erfolgs bleibt Perplexity im Vergleich zu Google mit dessen Milliarden von Nutzern ein deutlich kleinerer Akteur und sieht sich zugleich Konkurrenz von OpenAI ausgesetzt.
Ein Browser gegen Chrome, mögliche Deals mit Apple oder Samsung
Ein zentrales Element der Wachstumsstrategie ist der neu vorgestellte Browser Comet, der exklusiv Premium-Abonnenten zur Verfügung steht. Comet integriert die KI-Funktionen der Suchmaschine nahtlos in die Browserumgebung und agiert auf Wunsch als persönlicher Agent: Per Sprach- oder Texteingabe können Nutzer Einkaufsvorgänge starten, soziale Medien zusammenfassen, E‑Mails verfassen und versenden. Dank der Möglichkeit, Kontext über alle geöffneten Tabs hinweg zu erfassen, soll Comet die nächste Stufe der Nutzererfahrung ermöglichen und – so Aravind Srinivas – das fehlende Puzzleteil zwischen leistungsfähiger KI und Alltagsanwendungen darstellen.
Parallel zu Produktinnovationen sondiert Perplexity strategische Partnerschaften mit großen Hardware‑ und Plattformanbietern. Insbesondere Verhandlungen mit Apple und Samsung stehen hoch im Kurs, um die Such‑KI künftig fest in mobilen Betriebssystemen und Browsern zu verankern. Eine solche Integration könnte Perplexity nicht nur Zugang zu Hunderten von Millionen Smartphones verschaffen, sondern auch gemeinsame Monetarisierungsmodelle eröffnen – von exklusiven Premium‑Features auf neuen Geräten bis hin zu geteilten Werbeeinnahmen. Für Apple und Samsung wäre der Zukauf oder eine enge Kooperation ein Weg, sich gegenüber Google und Microsoft im KI-Rennen zu differenzieren.