Perplexity: Wie das AI-Unicorn in Österreich skalieren will
Perplexity, das für seine AI-Suchmaschine bekannt ist, macht mit einer Kooperation mit der Magenta Telekom einen großen Vorstoß in Österreich. Magenta bringt nun nämlich die professionellen AI-Tools des Unicorns seinen Kund:innen. Am Montag präsentierten die beiden Unternehmen in Wien die AI-Suchmaschine, die Magenta-Kund:innen nun ein Jahr kostenlos in der Mein Magenta App holen können.
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Perplexity kooperiert mit Telekom-Unternehmen
Die App von Perplexity verspricht statt langer Link-Listen fertig ausformulierte und prägnante Antworten auf komplexe Fragen. Das 2022 gegründete Unternehmen beantwortet mittlerweile jede Woche mehr als 100 Millionen Fragen. Partnerschaften wie jene mit der Deutschen Telekom bzw. Magenta sind ein sehr wichtiger Teil der Wachstumsstrategie von Perplexity. Es erlaubt dem Startup, das im Internet natürlich mit den kostenlosen Angeboten von Google und ChatGPT mithalten muss, direkten Zugang zu einer bestehenden Abonnent:innen-Basis anderer, größerer Unternehmen zu bekommen.
In den USA etwa gibt es eine solche Kooperation mit dem Internet-Anbieter Xfinity (gehört zu Comcast). Auch dort erhalten Abonnent:innen ein kostenloses einjähriges Abonnement für Perplexity Pro. Kund:innen von „Uber One“ in den USA und Kanada erhalten ebenfalls bereits Perplexity Pro ein Jahr gratis zu ihrem Abonnement dazu. Auch die britische Neobank Revolut hat einige ihrer Abos (Premium, Metal, and Ultra) mit der AI-Suchmaschine gebündelt. Hier erhalten Kund:innen ebenso 12 Monate kostenlos Zugang zu Perplexity Pro.
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„Modernste KI“ kommt nach Österreich
Nun kommt dank Magenta ein solches Angebot auch nach Österreich. „Wir bringen modernste KI als Erster nach Österreich, denn Künstliche Intelligenz ist zentraler Bestandteil unserer Konzern-Strategie. Bei Magenta wollen wir der KI-Begleiter und -Unterstützer der Gesellschaft in Österreich sein. Deshalb geben wir unseren Kund:innen ab sofort Zugang zu Perplexity Pro und bereichern damit ihren Alltag. Wir wollen möglichst vielen Menschen den Einstieg in die KI-Zukunft ermöglichen“, so CEO Rodrigo Diehl am Montag. Ihm zufolge bietet das AI-Unicorn keine bloße Suchmaschine, sondern viel mehr eine Antwortmaschine, die konkrete Antworten mit transparenten Quellenangaben gibt.
Ryan Foutty, Head of Consumer Business Development & Partnerships bei Perplexity, freut sich über den Start in Österreich: „Magenta ist einer unserer wichtigsten Partner. Wir finden, dass die Menschen in Österreich sehr offen für KI-Anwendungen sind. Allerdings kennen viele Perplexity noch nicht. Mit dem kostenlosen Pro Angebot in Magenta Moments wird sich das ändern und wir können vielen neuen Nutzer:innen unseren neuen Ansatz der Suche vorstellen.“
„Antwortmaschine“ greift auf öffentliche Quellen zu
Perplexity läuft auf den AI-Modellen von OpenAI (GPT-4o), Anthropic (Claude 3) und Meta (Llama 3). Die Pro-Version bietet Zusatzoptionen wie etwa den Zugriff auf weitere KI-Modelle oder die Möglichkeit, unbegrenzt Dateien für Analysen hochzuladen. Normalerweise kostet ein Pro-Account rund 20 Euro pro Monat bzw. 200 Euro pro Jahr. Stellt man der KI eine Frage, sucht sie in öffentlich zugänglichen Online-Quellen nach Antworten und formuliert diese dann selbst aus. Dabei können User immer sehen, welche Quellen die AI verwendet hat.
Die Suchmaschine greift jedoch nicht auf begrenzt zugängliche Quellen zu, die zum Beispiel hinter einer Paywall liegen. Das könnte sich aber potenziell ändern, denn das Unicorn kooperiert auch mit Medien unternehmen. So hat das Unicorn bereits ein Programm gestartet, bei dem Medienfirmen Anteile an den Werbeeinnahmen für die Klicks erhalten. In Deutschland kooperiert unter anderem der Spiegel mit der Jungfirma, in Österreich gibt es allerdings noch keinen öffentlich genannten Partner.