DACH-Studie

Großunternehmen scheitern oft an interner Innovation und arbeiten besser mit Startups zusammen

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88 Prozent der Großunternehmen im deutschsprachigen Raum arbeiten bereits mit Startups zusammen. 98 Prozent wollen das auch in Zukunft tun. Das geht aus einer Studie des Wiener Beratungs- und Event-Unternehmens Pioneers hervor, für die 104 große Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Thema Innovation befragt wurden.

Interessant ist, dass diese Zusammenarbeit mit Startups oft besser klappt, als die mit anderen Großunternehmen. Mehr als drei Viertel der Unternehmen haben das bereits probiert und fast die Hälfte davon ist gescheitert. „Wir gehen davon aus, dass die Wettbewerbsangst eine große Rolle spielt“, erklärt Studienautorin Antonia Frizberg, die bei Pioneers als Innovation Consultant tätig ist. Ähnlich schlecht funktioniert die Innovation aus eigenen Kräften heraus. „Intrapreneurship“-Projekte, also innovative Ideen der eigenen Mitarbeiter, scheitern in 47 Prozent der Fälle an internem Widerstand. „Unsere Erfahrung zeigt, dass vor allem das mittlere Management sehr risikoavers ist“, sagt Anton Schilling, der den Beratungszweig von Pioneers leitet.

Fast die Hälfte findet keine Corporate-Partner

Die Schwierigkeiten mit anderen etablierten Unternehmen starten aber bereits, bevor es überhaupt zu einer Zusammenarbeit kommt. 47 Prozent der Unternehmen haben erst gar keinen passenden Corporate-Partner gefunden, mit denen sie gemeinsam Produkte entwickeln können, was als Hauptgrund für solche Kooperationen angegeben wurde.

Ein weiterer kritischer Faktor in der Kooperation zwischen etablierten Firmen ist der Schutz des geistigen Eigentums. Dennoch sieht Pioneers einen gewissen Trend zu solchen Kollaborationen. „Corporate Partnerships sind nichts Neues, was sich verändert hat, ist die Art, wie es passiert“, erklärt Frizberg. Ein Beispiel seien Coworking-Spaces, in denen einzelnen Mitarbeiter oft mit Mitarbeitern anderer Unternehmen zusammensitzen.

Startup-Kooperationen: Anderes Ergebnis, dennoch zufrieden

Laut Studie funktioniert für Innovationsprojekte bisher die Zusammenarbeit mit Startups am besten. Auch mit Startups arbeiten die meisten Firmen deshalb zusammen, um gemeinsam neue, innovative Produkte zu entwickeln. 65 Prozent der Befragten gaben jedoch an, dass dieses Ergebnis bisher nicht erreicht wurde. Am häufigsten bringt die Kooperation Prozessinnovation und Zugang zu neuen Marktsegmenten.

Die Zufriedenheit mit diesen Ergebnissen ist hoch. Mehr als 90 Prozent haben in einer solchen Partnerschaft zumindest ein Projekt erfolgreich umgesetzt. „Wir haben festgestellt, dass die Erwartungen an die Zusammenarbeit mit Startups in der Regel übertroffen werden – vor allem was die Unternehmenskultur betrifft“, so Frizberg. Für das große Unternehmen sei das Ergebnis meist eher ein Wissenstransfer, als ein finanzieller Vorteil.

Pitch Events und Hackathons

Der Weg zum Startup-Partner führt in fast drei Viertel der Fälle über externe Berater oder Programme. Generell sei die Zufriedenheit in diesen Fällen auch größer, so die Studienautoren. Für den Erstkontakt und die Auswahl geeigneter Startups kommen am häufigsten Pitch Events oder Hackathons zum Einsatz. Im nächsten Schritt setzen rund 70 Prozent der Befragten auf die Finanzierung eines Proof-of-Concepts und geben Startups dafür oft Zugang zu Daten und Kunden. Immerhin 41 Prozent der befragten Unternehmen bieten Accelerator-Programme im Rahmen von bis zu zwölf Monaten an.

Erfolgreich sind alle diese Maßnahmen dann, wenn die Erwartungen an die Zusammenarbeit zuvor klar definiert wurden (63 %) und die Führungsebene des Unternehmens in den Prozess eingebunden ist (53 %).

„Innovation Heroes“

Die meisten Unternehmen, die in Innovationsprozessen besonders erfolgreich sind, setzen laut den Studienautoren auf eine Vielzahl von Programmen. Magna Steyr sei bei Intrapreneurship besonders stark, die Raiffeisen Bank International (RBI) arbeite sehr erfolgreich mit Startups zusammen und habe beispielsweise gemeinsam mit kompany ein Handelsregister für die Prüfung der Kreditwürdigkeit entwickelt und Wienerberger setze auf das deutsche Startup Airteam, um mit Drohnen Vermessungsarbeiten durchzuführen. Im Herbst, wenn die Studie zur Innovationslandschaft veröffentlicht wird, will Pioneers auch eben solche „Innovation Heroes“ präsentieren, von denen man lernen könne.

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