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Polkadot: Wie die Nummer 4 am Krypto-Markt ihr Ökosystem ausbaut

Gavin wood, Mastermind hinter Polkadot. © Polkadot
Gavin Wood, Mastermind hinter Polkadot. © Polkadot
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Zugegeben, neben Ethereum ist Polkadot eine kleine Nummer. Eine Marktkapitalisierung von ETH von etwa 140 Milliarden Dollar stehen zarte 15 Milliarden von DOT gegenüber. Doch im Krypto-Markt, der noch sehr jung ist, reicht, das für den vierten Platz. Seit kurzem ist Polkadot, hinter dem die Schweizer Web3 Stiftung steckt, in Sachen Market Cap größer als XRP, Litecoin oder Cardano (ADA).

Mit einem Preis von 17 Dollar hat der erst im September 2020 lancierte DOT-Token sein vorläufiges Allzeithoch an diesem Wochenende erreicht und stimmt die wachsende Polkadot-Community zuversichtlich, dass da noch mehr geht. Gavin, Wood, ein ehemaliger Mitstreiter von Vitalk Buterin bei Ethereum, kann als Kopf des Polkadot-Projekts sogar behaupten, dass es sich etwa sechs Monate nach dem Launch um das größte Staking-Netzwerk der Krypto-Industrie handelt.

Größtes Staking-Netzwerk vor Ethereum

Denn ihm zufolge wurden etwa 63 Prozent der rund eine Milliarde DOT-Token in Staking eingebracht, das sind nach aktuellen Stand ungefähr umgerechnet 10,7 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Bei Ethereum 2.0 gibt es seit kurzem ebenfalls die Möglichkeit, beim Staking mitzumachen. FÜR ETH 2.0 haben Nutzer bis dato rund 2,5 Millionen ETH eingezahlt – das entspricht etwa drei Milliarden Dollar Marktkapitalisierung.

Woran Polkadot – und das weiß Wood natürlich  -noch arbeiten muss, ist das gesamte Ökosystem rund um den DOT-Token. Anders als etwa (die meisten) Tether (USDT), LINK-Token von Chainlink oder USD Coin (USDC) sind die DOT-Token keine ERC-20-Token, sondern laufen auf der eigenen Blockchain von Polkadot. Bereits im November rechnete The Block vor, dass Polkadot das größte Staking-Netzwerk wäre – vor Cardano, Tezos und EOS (Ethereum wurde zu dem Zeitpunkt noch nicht berücksichtigt).

Dass so viele der DOT-Token nicht einfach gehodelt oder getradet werden, sondern eben im Staking-Netzwerk gelagert werden, ist schon einmal ein gutes Zeichen für das Projekt. „Nach dem reibungslosen Start hat Polkadot die Anzahl seiner Validatoren stetig erhöht, beginnend mit 197 direkt nach dem Start und steigend um einen pro 24 Stunden. Mit 274 Validatoren, die von rund 200 unabhängigen Betreibern betrieben werden und von über 7.000 individuellen Nominierungskonten unterstützt werden, ist Polkadot das wohl dezentralste und sicherste Netzwerk, das es gibt“, lobt Wood das eigene Projekt.

Gegen ein „kaputtes Netz“

Wie auch andere Blockchain-Projekte versteht sich auch Polkadot als Plattform für dezentrale Applikationen. „Wir stellen uns ein Web vor, in dem unsere Identität und unsere Daten unsere eigenen sind – sicher geschützt vor jeder zentralen Autorität“, so das Motto, dass sich kaum von anderen Blockchain-Plattformen unterscheidet und in dem ein libertärer Grundgedanke mitschwingt. „Indem wir Innovatoren befähigen, bessere Lösungen zu entwickeln, versuchen wir, die Gesellschaft aus ihrer Abhängigkeit von einem kaputten Netz zu befreien, in dem die großen Institutionen unser Vertrauen nicht verletzen können.“

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Um also diese neuen Innovationen auch auf die Polkadot-Blockchain zu holen, sollen Entwickler möglichst incentiviert werden. Die Web3 Foundation selbst hat dazu bereits mehr als vier Millionen Dollar für 145 Projekte locker gemacht, auch jetzt werden wieder Anträge entgegen genommen. Zusätzlich zu diesem Cash wurden auch DOT-Token im heutigen Gegenwert von etwa 2 Millionen Dollar an 23 weitere Projekte vergeben. Inhaltlich reichen die Projekte von IoT über Social Networking, Robotics und Privacy bis hin zu Fintech.

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Brückenbau zu Ethereum

Aber zurück zur Beziehung zu Ethereum: Polkadot-Initiator Gavin Wood ist einer der ehemaligen Masterminds von ETH und ist nicht so verwegen, um Polkadot als Konkurrenten zu Ethereum zu bezeichnen – auch wenn viele Dinge der beiden Projekte sehr ähnlich sind. Es soll kein Entweder Oder sein, sondern ein Sowohl als auch. „Ethereum bleibt ein Schlüsselsystem für die Entwicklung von Smart Contracts, sowohl als Netzwerk als auch als Entwicklungsplattform“, schreibt Wood. „Um eine bessere Interoperabilität und Kompatibilität zwischen den beiden Ökosystemen zu ermöglichen (und zu vermeiden, dass sich Teams auf das eine oder das andere festlegen müssen), haben wir unsere Zeit und Energie in mehrere Projekte investiert, die im Laufe des Jahres 2020 Früchte getragen haben.“

Die Anbindung an Ethereum ist natürlich wichtig. ETH hat die bei weitem größere Entwickler-Gemeinde – auf Github ist Polkadot vergleichsweise ein Zwerg. Dennoch – auch Wood weiß, dass alle großen Dinge klein beginnen – und freute sich zum Jahreswechsel vor zwei Wochen über 2.600 Developer im technischen Channel zu Substrate – also jenem Framework, mit dem die Entwickler ihre Blockchain-Anwendungen bauen können.

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