Selbstständige bekommen wegen Corona-Krise mehr Geld für Psychotherapie
Die Corona-Krise hat nicht nur Auswirkungen auf die Wirtschaft, sondern auch auf die Psyche der Menschen. So hat nicht nur die WHO vor kurzem vor einem Steigen psychischer Erkrankungen durch die Auswirkungen der Corona-Krise gewarnt – auch in Österreich hat eine Studie des Österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie (ÖBVP) und der Donau-Universität Krems gezeigt, dass die psychische Belastung durch die Krise enorm gestiegen ist. Die psychische Belastung hat vor allem für junge Erwachsene, Frauen, Alleinlebende und Menschen ohne Arbeit zugenommen.
Für Selbstständige, EPU und Unternehmer ist die Corona-Krise natürlich ebenso belastend – das Ringen um die Mittel aus dem Härtefallfonds sind hinlänglich bekannt. Nun reagiert die Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) und verdoppelt die Zuschüsse für Psychotherapie – und zwar von zuvor 21,80 Euro auf 40 Euro ab April.
Depressionen, Angst, Schlafstörungen
“Durch die Corona-Krise sind depressive Symptome, Angstsymptome und Schlafstörungen stark angestiegen. Psychotherapie ist hier das Mittel der Wahl. Höhere Kostenzuschüsse sind ein wichtiger Schritt in Richtung leistbare Psychotherapie. Wir fordern einfacheren Zugang zur Psychotherapie für alle, die es brauchen“, so Peter Stippl, Präsident des Österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie, in einer Aussendung.
Das Thema Psychotherapie ist auch bei der Bundesregierung angekommen. So hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) das Ziel formuliert, Psychotherapie auf Krankenschein anzubieten und will dazu die Begrenzung durch die Kontingente der Krankenkassen aufheben. Die Vereinigung Österreichischer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (VÖPP) hat für die zu erwartenden Reformen auch gefordert, dass die Online-Therapie bei Bedarf auch nach der Krise über die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) abgerechnet werden kann.