Insolvenz

Robart: Linzer Roboter-Spezialist mit 9,5 Mio. Euro in der Pleite

Die Robart-Gründer Harold Artés und Michael Schahpar. © Robart GmbH
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2020 haben sie noch eine dickes Darlehen des Europäischen Fonds für Strategische Investitionen (EFSI) von neun Millionen Euro erhalten – und jetzt sind sie Pleite: Der Linzer Roboter-Spezialist Robart, der Staubsauger-Roboter Mit KI für internationale Marken von Elektronik- und Haushaltsgeräte entwickelte, musste heute die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Landesgericht Linz bekannt geben. Betroffen von der Pleite sind auch die Arbeitsplätze von 25 Mitarbeiter:innen.

Denn Robart steht tief in der Kreide. Die Passiva belaufen sich laut AKV auf rund 9,5 Mio. Euro, bei 62 Gläubigern. Das Unternehmen steht offenbar schon länger schief da, zuletzt scheiterte eine geplante Sanierung, weswegen sogar die sofortige Schließung des Unternehmens beschlossen wurde. Die sehr fortgeschrittenen Gespräche mit einem französischen Investor platzten zuletzt, den 9,5 Mio. Euro Schulden stehen nur mehr 735.000 Euro an freien Aktiva gegenüber.

Robart hat Staubsauger-Roboter für Marken wie BSH, Rowenta, Kärcher und Medion entwickelt und expandierte zwischenzeitlich auch in die USA und China. Zuletzt aber war der Hauptabnehmer die französischen Groupe SEB, die über die SEB Alliance SAS auch als Gesellschafter bei dem Linzer Unternehmen an Bord war. Weitere Investoren wie Robert Bosch Venture Capital oder Crédit Mutuel Innovation sind ebenfalls im Cap Table, die beiden Gründer Harold Artés und Michael Schahpar halten zusammen nur mehr etwa 33 Prozent der Firma.

Robart: Der oberösterreichische Roboter-Spezialist bekommt 9 Mio. Euro von der EU

Übernahme 2022 gescheitert

Für 2022 war eigentlich geplant gewesen, dass Groupe SEB Robart komplett übernimmt, was dann aber „aufgrund unterschiedlicher Gründe (Managementwechsel, schlechte wirtschaftliche Lage, etc.)“ abgeblasen wurde. Die Groupe SEB bezog in Folge auch nur mehr noch Softwareleistungen und keine Hardware mehr von Linzern, was zu Umsatzverlusten führte. „Zusätzlich beendete ein weiterer Partner, die US-amerikanische SharkNinja, aus Kostengründen die Zusammenarbeit mit der Schuldnerin“, heißt es.

Nach dem Wegfall der beiden wichtigen Kunden wurde versucht, die Roboter unter der Eigenmarke „Romy“ online (u.a. via Amazon) zu vertreiben. Die Konkurrenz bei Staubsauger-Robotern ist aber groß, letztendlich fruchtete die neue Strategie nicht. Nun steht eines der wenigen österreichischen Unternehmen, das seit der Gründung 2010 an Robotik und zugehöriger AI arbeitete, vor dem Ende.

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