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Robin Foods: Die Wiener Food-Waste-Rebellen

Robin Foods rettet Lebensmittel mit Lastenrädern © Robin Foods
Robin Foods rettet Lebensmittel mit Lastenrädern © Robin Foods
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David Sonnenbaum wollte eigentlich Wirtschaftsinformatik studieren. Dann organisierte er „Dumpster Touren“, fischte also genießbares Essen aus Mülltonnen, kochte auf der Straße für seine Community und begründete ein riesiges Netzwerk privater Lebensmittelretter. „Überflussgesellschaft, Massentierhaltung. Ich habe meine Ernährung umgestellt und mein Studium abgebrochen“, erinnert sich der Wiener, der gemeinsam mit Josef „Joe“ Etzelsdorfer „Robin Foods“ gegründet hat.

Robin Foods vereint so viele Projekte, das es gar nicht einfach zu beschreiben ist, gibt selbst der Initiator zu. „Es ist eine private Initiative mit der Vision, ein Leben im Einklang mit der Natur zu führen“, sagt Sonnenbaum im Gespräch mit Tech & Nature. Die grünen Visionäre bringen dabei aber einiges auf den Boden: „Wir wollen nicht einfach gegen irgendetwas sein, sondern Lösungen aufzeigen“.

Gerettete Lebensmittel retten

Sonnenbaum und Etzelsdorfer vernetzen per WhatsApp und Telegram hunderte Menschen und meist geht es dabei um die Rettung von Lebensmitteln. Dass viele davon im Müll landen, ist kein Geheimnis mehr. Supermärkte spenden zwar mittlerweile aussortierte Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen. Das Problem: Sozialmärkte bleiben manchmal selbst auf den Lebensmitteln sitzen und dann landen sie erst wieder im Müll. „Das verlagert das Problem nur“, sagt Sonnenbaum. Am häufigsten gehe es dabei um Brot und Gebäck, von dem laut dem Robin-Food-Gründer „absurd viel“ produziert wird, gefolgt von braun werdenden Bananen, Salat und Erdäpfeln.

Cargorides und kostenloses Essen

Diese Lebensmittel, die sozusagen durch das Sozialnetz fallen, nachdem sie eigentlich bereits vor dem Müll gerettet wurden, holt das Team von Robin Foods ab. Mit Lastenrädern. Und die Robin Hoods der Wiener Lebensmittelversorgung machen ihrem Namen alle Ehre, denn sie drehen mit diesen Lastenrädern jeden Samstag eine vordefinierte Runde durch ganz Wien – von Floridsdorf bis zum Brunnenmarkt – und verteilen das Essen kostenlos. Wer zugreift, wird nicht kontrolliert – Sonnenbaum hat aber nicht das Gefühl, dass es hier Missbrauch gebe.  Für die „Cargorides“ betreibt das Team eine eigene Telegram-Messenger-Gruppe und sucht auch weiterhin Unterstützung – jede und jeder mit Lastenrad sei willkommen.

Gärten und Küchen für alle

Robin Foods steht aber auch noch auf anderen Säulen. Sonnenbaum hat auch den Verein „Gärten für alle“ gegründet, der in Wien vier Gemeinschaftsgärten betreibt. Und demnächst soll „ECO UFU“ (Environmental Conciousness Organisation – Überschüsse für Umweltbildung) gegründet werden, ein „Kreativraum mit open kitchen“, wie der Gründer beschreibt. Dort sollen gerettete Lebensmittel verarbeitet und haltbar gemacht werden. In der Hasnerstraße im 16. Bezirk in Wien baut das Team unter der Leitung von Josef Etzelsdorfer derzeit eine ehemalige Trafik um, „möglichst klimaneutral“, betont Sonnenbaum. Dann hätten auch die „Food Waste Caterings“, die Robin Foods bereits gelegentlich organisiert hat, eine Heimat. Mit Küchen hat Etzelsdorfer viel Erfahrung, denn er hatte im „Tüwi“ neben der Wiener Universität für Bodenkultur mehr als zehn Jahre lang die „Volksküche“ betrieben, wo er und Sonnenbaum sich auch kennengelernt hatten.

Finanziert werden die vielen Aktionen und Vereine aus dem Netzwerk von Robin Foods übrigens zum größten Teil privat, gelegentlich auch mit Förderungen und manchmal über Spenden.

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