Cybercrime

„Rug Pull“: So funktioniert die Krypto-Betrugsmasche

Nicht mit Bitcoin, mit LoopX erbeuteten die Betrüger Millionen. © Tumisu on Pixabay
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Der Hype um Kryptowährungen scheint auch im Jahr 2022 ungebrochen zu sein. Damit einher geht jedoch, wie berichtet, eine ganze Welle an Cyberkriminellen, die Hodler um ihre Assets betrügen wollen. Es gibt dabei jede Menge unterschiedliche Betrugsmaschen, darunter das klassische Schneeballsystem. Eine relativ neue Masche ist der sogenannte „Rug Pull“. Dabei handelt es sich um eine Betrugsart, die besonders im DeFi-Ökosystem häufig vorkommt. Dabei geben die Entwickler:innen eines Kryptoprojekts dieses unerwartet auf und nehmen die Gelder der Nutzer:innen mit.

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Rug Pull lässt Investor:innen leer ausgehen

Rug Pulls sind so einfach wie unverschämt. Im Grunde müssen die Cyberkriminellen zuerst einfach nur ein Krypto-Projekt ins Leben rufen. Es kann sich dabei um alles mögliche handeln, üblicherweise sind es neue Token, aber auch NFTs lassen sich leicht für diese Machenschaften verwenden. Die „Projektleitung“ muss potenziellen Anleger:innen dann nur attraktive Belohnungen oder Returns versprechen, wenn diese investieren. Sie können sich an dem Projekt beteiligen oder die Token kaufen – das Ergebnis ist immer das gleiche.

Sobald nämlich das Geld in Form von Krypto-Assets eingetroffen ist, schließen die Betrüger:innen das Projekt wieder und lassen ihre Opfer mit leeren Händen zurück. Entweder bekommen sie die ihnen versprochenen Belohnungen nicht oder haben immer noch ihre gekauften Token, die nun jedoch fast völlig wertlos sind. Dabei geben sich die Täter:innen teilweise völlig unschuldig und behaupten, es hätte ganz normale Komplikationen mit ihrem Projekt gegeben, über das sie zuvor noch große Versprechungen gemacht hatten.

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„Frosties“: Aktueller, millionenschwerer Fall

Ein gutes und aktuelles Beispiel für einen solchen Rug Pull ist das NFT-Projekt „Frosties“ aus den USA. Staatsanwälte der US-Regierung haben laut The Verge kürzlich zwei Männer wegen Betrugs und Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Projekt angeklagt. Ethan Nguyen und Andre Llacuna sollen rund 1,1 Millionen Dollar durch den Verkauf von Token verdient haben, die auf Cartoon-Figuren namens „Frosties“ basieren. Die NFTs stehen übrigens in keiner Relation zu „Tony the Tiger“, dem Maskottchen der Frosties-Cerealien von Kellogg’s.

Frosties war dennoch ein viel beachtetes Projekt, dessen 8.888 NFTs – mit einem Ethereum-Äquivalent von etwa 130 US-Dollar – innerhalb einer Stunde nach dem öffentlichen Start ausverkauft waren. Jedoch gaben die Macher das Projekt fast sofort wieder auf. Die Käufer:innen verdienten nur ein paar Dollar, wenn sie versuchten, ihre NFTs weiterzuverkaufen. Sie mussten auch jede Hoffnung auf zukünftige, versprochene Belohnungen aufgeben. Darunter waren 3D-Versionen ihrer Avatare und ein Frosties-Videospiel. Jetzt wurden die beiden Gründer in Los Angeles verhaftet.

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„Gleiche Regeln für NFTs wie für Immobilien“

Die Betreiber von Frosties waren offenbar zuversichtlich genug, um eine Nachfolgeserie mit dem Namen „Embers“ zu planen. Diese sollte später im März starten. Der Fahrplan für Embers sah eine Spende von 50.000 US-Dollar für wohltätige Zwecke und eine von der Community kontrollierte Wallet vor, in der ein Viertel der anfänglichen Verkaufsgelder landen sollte. Während das Rote Kreuz tatsächlich bestätigte, die Spende erhalten zu haben, erscheint das letztere Versprechen weitaus zweifelhafter. Es ist unüblich, dass Nguyen und Llacuna sich auf Discord vor dem Stopp von Frosties zu erkennen gaben. Bei NFT-Projekten, darunter bis vor Kurzem Bored Ape Yacht Club, bleiben die Gründer:innen meistens anonym.

Frosties definiert das US-Justizministerium eindeutig als Betrug. „NFTs stellen eine neue Ära für Finanzinvestitionen dar, aber es gelten die gleichen Regeln wie für eine Investition in ein Immobilienprojekt“, sagte der zuständige IRS-CI Special Agent Thomas Fattorusso in einer Erklärung. „Sie können nicht um Gelder für eine Geschäftsmöglichkeit werben, das Geschäft aufgeben und sich mit dem Geld der Investor:innen aus dem Staub machen.“ Anleger:innen sollten bei neuen, vielversprechenden Projekten also vorsichtig sein und vielleicht ein bisschen abwarten, bevor sie darin investieren.

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