SoftBank investiert 2 Milliarden Dollar in Intel

Der japanische Technologiekonzern SoftBank erwirbt Aktien des angeschlagenen Chipherstellers Intel – im Wert von 2 Milliarden Dollar. Die Investition entspricht etwa 2 Prozent der ausstehenden Aktien und macht SoftBank zum fünftgrößten Anteilseigner des Unternehmens. SoftBank zahlt 23 Dollar pro Aktie, was leicht unter dem Schlusskurs von 23,66 Dollar am Montag liegt. Nach Bekanntgabe der Nachricht stieg der Aktienkurs im nachbörslichen Handel um etwa 6 Prozent auf 25 Dollar.
Intel hat im vergangenen Jahr 60 Prozent seines Börsenwerts verloren hat – die schlechteste Performance in der mehr als 50-jährigen Börsengeschichte des Unternehmens. Intel kämpft mit erheblichen Herausforderungen, da es vom KI-Boom in fortschrittlichen Halbleitern nicht profitieren konnte und massiv in die Fertigung (Foundry) investiert hat, bisher jedoch keinen bedeutenden Kunden gewinnen konnte.
Politischer Kontext der Investition
Die Investition erfolgt in einem politisch aufgeladenen Umfeld. Intel steht in Washington im Fokus, da es das einzige amerikanische Unternehmen ist, das die fortschrittlichsten Chips selbst herstellen kann. Intel-CEO Lip-Bu Tan, der erst im März die Nachfolge des im Dezember entlassenen Pat Gelsinger antrat, traf sich vergangene Woche mit Präsident Donald Trump, nachdem dieser zuvor seinen Rücktritt gefordert hatte. Laut Medienberichten erwägt die US-Regierung eine Beteiligung an Intel.
„Masa (Anm. Masayoshi Son, CEO von SoftBank) und ich arbeiten seit Jahrzehnten eng zusammen, und ich schätze das Vertrauen, das er mit dieser Investition in Intel gesetzt hat“, erklärt Lip-Bu Tan in einer Stellungnahme. Intel hatte im vergangenen Monat angekündigt, weitere Investitionen in sein Foundry-Geschäft erst nach Sicherung von Aufträgen zu tätigen.
SoftBanks wachsende Rolle im Chipsektor
SoftBank unterstreicht mit der Intel-Investition seine Rolle auf dem globalen Chip- und KI-Markt. 2016 übernahm das Unternehmen den Chipdesigner Arm für rund 32 Milliarden Dollar – heute ist Arm fast 150 Milliarden Dollar wert. Im März dieses Jahres kündigte SoftBank zudem die Übernahme des Chipdesigners Ampere Computing für 6,5 Milliarden Dollar an. Darüber hinaus beteiligt sich SoftBank an Trumps Stargate-Projekt und führte im März eine Rekordinvestition von 40 Milliarden Dollar in OpenAI an.