Tesla erleidet größten Umsatzrückgang seit Jahren

Tesla hat seine Finanzergebnisse für das zweite Quartal veröffentlicht und damit erneut bewiesen, welchen Schaden die politische Aktivitäten von Elon Musk angerichtet haben. Der Konzern hat bei einem Umsatz von 22,5 Milliarden Dollar einen Nettogewinn von 1,17 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Das liegt laut The Verge über den Erwartungen der Wall Street von 22,3 Milliarden Dollar, bedeutet aber einen Rückgang von 12 Prozent im Vergleich zu den 25,5 Milliarden Dollar Umsatz im zweiten Quartal 2024.
Einbruch bei Absatz und Gewinn
Die Gewinne des Autokonzerns sind ebenfalls drastisch gesunken, der Nettogewinn für das zweite Quartal sank im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent. Der Umsatz von Tesla im Automobilbereich – also die Einnahmen aus dem Verkauf von Autos – ging im Jahresvergleich um 16,6 Prozent zurück, von 19,9 Milliarden Dollar im zweiten Quartal 2024 auf 16,6 Milliarden Dollar im jüngsten Quartal. Auch der Absatz von Tesla ist abgestürzt. Der Konzern hat insgesamt 384.122 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Rückgang von 14 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2024.
Der Verkauf von Gutschriften in Höhe von 439 Millionen Dollar hat Teslas Finanzen erneut gestärkt – allerdings dürften diese bald versiegen, nachdem die Republikaner im US-Kongress dem Plan von Präsident Donald Trump zugestimmt haben, die Geldstrafen für Autohersteller, die die Treibstoffverbrauchsziele überschreiten, auf Null zu setzen.
Tesla bringt wohl kein völlig neues Billigmodell
In seinem Bericht erklärte Tesla, dass das Unternehmen im Juni die ersten Exemplare eines erschwinglicheren Modells fertiggestellt hat. Dessen Serienproduktion soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 beginnen. Es soll sich Berichten zufolge hierbei wohl um abgespeckte Versionen des Model 3 und des Model Y handeln und nicht um ein völlig neues Fahrzeugprogramm, auf das viele Anleger gehofft hatten. Das Unternehmen sagte, dass es auch die Entwicklung des Tesla Semi und des Cybercab fortsetzt, die voraussichtlich 2026 in die Serienproduktion gehen werden.
Tesla verwies auch auf die wirtschaftliche Unsicherheit, die die wiederholten Zollkriege der Trump-Regierung auslösen, sowie auf die „politische Stimmung“, die die Marke für viele Kund:innen giftig gemacht hat. Allerdings erwähnte das Unternehmen weder die Politik noch die wachsende Unbeliebtheit von Musk bei den Gründen für den Umsatzrückgang. Stattdessen nannte es sinkende Verkaufszahlen, geringere Einnahmen aus regulatorischen Krediten, einen niedrigeren durchschnittlichen Fahrzeugverkaufspreis und einen Rückgang der Einnahmen aus der Energieerzeugung und -speicherung.
Auch jetzt setzt Tesla noch auf sein kostspieliges Projekt zum Bau von mehr selbstfahrenden Autos und humanoiden Robotern. Der Konzern hat im vergangenen Monat seinen ersten Robotaxi-Service in Austin, Texas, eingeführt, der allerdings hinter den früheren Prognosen von Musk zurückblieb. Die Fahrzeuge standen nur einer Gruppe von Tesla-Befürwortern zur Verfügung, und jedes Fahrzeug war mit Sicherheitsbeauftragten auf dem Beifahrersitz ausgestattet, die Zugang zu einem Notausschalter hatten.