Überraschung

Threads wächst noch schneller als selbst ChatGPT oder TikTok

Threads. © Montage Trending Topics
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Anfangs schien es noch wie ein eher uninspirierter Angriff auf einen angeschlagenen Konkurrenten. Doch zwei Tage nach dem Start ist klar: Das Interesse an Threads, dem neuen Twitter-Rivalen aus dem Hause Meta, stößt weltweit auf enormes Interesse – und das, obwohl es kaum durch wirklich innovative Funktionen aufwarten kann. Trotzdem berichtet Meta-CEO Mark Zuckerberg, dass sich seit dem start am Donnerstag mittlerweile mehr als 70 Millionen Nutzer:innen angemeldet haben.

Kurz zu Threads: Wie bei Twitter gibt es dort einen Feed, in dem Text-lastige Kurznachrichten gepostet und konsumiert werden können. Eine Nachricht kann maximal 500 Zeichen haben, es können auf Fotos oder Videos (max. 5 Minuten Länge) an einen solchen Thread angehängt werden. Links kann man natürlich auch posten, und per Repost oder Like kann man mit den Nachrichten anderer interagieren. Eine Hashtag-Funktion wie bei Twitter gibt es noch keine.

Trotzdem begeistert Threads derzeit die Massen – offenbar auch, weil man es aus dem Hause Facebook mit den Töchtern Instagram und WhatsApp in letzter Zeit wenig Spannendes Neues gab. Threads, das vom Instagram-Team rund um Chef Adam Mosseri gebaut wurde, baut auch stark auf Instagram auf. Installiert man die App, ist man gleich automatisch mit dem eigenen IG-Account eingeloggt, man bringt auch sein dortiges Netzwerk mit. Auch wenn Threads offiziell aus Datenschutzgründen nicht in der Eu verfügbar ist – von den mehr als 1,6 Milliarden Insta-Nutzer:innen haben in den ersten beiden Tagen gleich sehr viele den Weg zu Threads gefunden, inklusive großer Brands wie Netflix.

Threads: So läuft die App auch hierzulande auf iOS und Android

70 Mio. User in 2 Tagen

Mit 70 Mio. neuer Nutzer:innen innerhalb von zwei Tagen stellt Threads nun sogar enorm schnell gewachsene Internet-Phänomene wie TikTok, ChatGPT oder Instagram in den Schatten. Hält das Wachstum an, dann müsste am Samstag oder Sonntag die Marke von 100 Mio. Usern erreicht werden. Wie lange brauchten die genannten Dienste für das Erreichen von 100 Mio. Usern?

  • Instagram von 0 auf 100 Mio. User: 2,2 Jahre
  • WhatsApp von 0 auf 100 Mio. User: 2,3 Jahre
  • Candy Crush Saga von 0 auf 100 Mio. User: 1,3 Jahre
  • TikTok von 0 auf 100 Mio. User: 9 Monate
  • ChatGPT von 0 auf 100 Mio. User: 2 Monate

Twitter, aber auch TikTok als Vorbild

Zum Vergleich: Twitter hat etwa 350 Mio. User, wobei dort die große Frage ist, wie viele davon eigentlich Bots sind. Das Ziel ist nicht, Twitter zu ersetzen. Das Ziel ist es, einen öffentlichen Platz für Gemeinschaften auf Instagram zu schaffen, die Twitter nie wirklich angenommen haben, und für Gemeinschaften auf Twitter (und anderen Plattformen), die an einem weniger wütenden Ort für Unterhaltungen interessiert sind, aber nicht an ganz Twitter“, so Instagram-Chef Mosseri. „Politik und harte Nachrichten werden unweigerlich auf Threads auftauchen – das haben sie auch auf Instagram in gewissem Maße – aber wir werden nichts tun, um diese Bereiche zu fördern.“

Aber nicht nur Twitter, auch TikTok stand für Threads Pate. „Am interessantesten finde ich, dass Threads automatisch den Instagram-Follower-Graph übernimmt. Für den durchschnittlichen IG-Power-User ist Threads damit eine viel bessere Option, als auf Twitter ganz von vorne anzufangen, solange er Follower hat, die es nutzen. Und für den Durchschnittsverbraucher macht ein vorausgefüllter Follower-Graph den Einstieg ebenfalls einfacher“, meint etwa Blogger Turner Novak. „Aber das war noch nicht einmal das Klügste, was sie getan haben. Sie haben den Feed auch wie TikTok gestaltet, wo der Follower-Graph keine Rolle spielt und jeder (Follower oder nicht) potenziell jeden Inhalt sehen kann. Das ist der Grund, warum TikTok so erfolgreich war.“

Instagram Threads: Twitter-Rivale darf nicht in die EU

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