Twenty One Capital: Ein neuer Bitcoin-Gigant entsteht an der Börse

Im Zuge der neuen Allzeithochs von Bitcoin 2025 von mehr als 110.000 Dollar ist ordentlich Bewegung in die Branche gekommen: Vorreiter Strategy rund um BTC-Prediger Michael Saylor hält derzeit Bitcoin im Gegenwert von etwa 61 Milliarden Dollar und wird an der Börse gar mit 104 Milliarden Dollar bewertet. Diesem Erfolg eifern nun immer mehr andere Unternehmen nach, unter anderem auch solche aus dem direkten Umfeld rund um US-Präsident Donald Trump.
Der neueste Player: Durch die Zusammenarbeit zwischen Tether, SoftBank und anderen Finanzgrößen formiert sich mit Twenty One Capital ein neues Schwergewicht im Bitcoin-Bereich. Das Unternehmen plant den Börsengang über eine SPAC-Fusion und könnte zum drittgrößten Bitcoin-Treasury weltweit werden.
Die Grundlagen des Geschäftsmodells
Twenty One Capital positioniert sich als „Bitcoin-natives“ Unternehmen mit dem Ziel, den Bitcoin-Besitz pro Aktie zu maximieren. Unter der Führung von CEO Jack Mallers, dem Gründer von Strike, verfolgt das Unternehmen eine ähnliche Strategie wie MicroStrategy: Durch Unternehmensschulden soll mehr Bitcoin erworben werden, als mit Eigenkapital allein möglich wäre.
Das Unternehment führt neue Kennzahlen ein, die den Bitcoin-fokussierten Ansatz widerspiegeln:
- Bitcoin Per Share (BPS): Die Menge an Bitcoin, die jede vollständig verwässerte Aktie repräsentiert
- Bitcoin Return Rate (BRR): Die Rate, mit der BPS über die Zeit wächst
Finanzierung und Investoren
Die Transaktion erfolgt über eine Fusion mit der SPAC Cantor Equity Partners (CEP), die an der Nasdaq unter dem Symbol „CEP“ gehandelt wird. Nach Abschluss soll Twenty One unter dem Ticker „XXI“ notieren.
Die Finanzierungsstruktur umfasst:
- 385 Millionen Dollar durch wandelbare Schuldverschreibungen
- 200 Millionen Dollar durch eine Eigenkapitalfinanzierung (PIPE)
- 100 Millionen Dollar aus dem Treuhandkonto von CEP
Tether wird die Mehrheit an Twenty One Capital halten, gemeinsam mit Bitfinex, während SoftBank Group eine bedeutende Minderheitsbeteiligung übernimmt.
Bitcoin-Transfers und Transparenz
Diese Woche haben Tether und die Krypto-Börse Bitfinex, die zum Firmengeflecht von Tether gehört, 25.812 Bitcoin im Wert von 2,7 Milliarden Dollar an Twenty One Capital übertragen. Diese Bewegung war Teil der angekündigten Vorfinanzierung für die Kapitalerhöhung. Tether-CEO Paolo Ardoino bestätigte die Transfers über soziale Medien.
Mallers betonte das Konzept der „Proof of Reserves“ und kündigte Transparenz durch öffentlich einsehbare Wallet-Adressen an. Diese sollen die Bitcoin-Bestände von Tether, Bitfinex und SoftBanks Beiträge nachvollziehbar machen.
Marktbewertung und Ausblick
Die Transaktion bewertet Twenty One Capital mit einem Unternehmenswert von 3,6 Milliarden Dollar, basierend auf einem Bitcoin-Preis von etwa 84.860 Dollar zum Bewertungsstichtag. Das Unternehmen plant, mit mehr als 42.000 Bitcoin zu starten, was es zum drittgrößten Bitcoin-Treasury weltweit machen würde.
Nach der Ankündigung stieg der Aktienkurs von CEP um 7 Prozent auf 43 Dollar, mit Spitzen bis zu 59,75 Dollar.
Strategische Ausrichtung
Twenty One Capital plant, über die reine Bitcoin-Akkumulation hinaus ein operatives Geschäft aufzubauen. Dazu gehören:
- Entwicklung Bitcoin-nativer Finanzprodukte
- Kreditmodelle basierend auf Bitcoin
- Kapitalmarktinstrumente
- Bitcoin-fokussierte Inhalte und Medien
Das Unternehmen positioniert sich als Verfechter von Bitcoin und will zur weiteren Adoption der Kryptowährung in institutionellen und staatlichen Bereichen beitragen.
Rechtliche Beratung und Abwicklung
Die Transaktion wird von renommierten Kanzleien begleitet: Cantor Fitzgerald fungiert als Finanz- und Kapitalmarktberater, während Skadden Arps Twenty One und Tether rechtlich berät. Sullivan & Cromwell vertritt SoftBank Group.
Die Fusion bedarf noch der Zustimmung der CEP-Aktionäre und unterliegt üblichen Vollzugsbedingungen. Der Abschluss wird für das zweite Halbjahr 2025 erwartet.