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US-Leitzinsen sinken auf 4% bis 4,25%, Bitcoin bleibt über 16.000 Dollar

Bitcoin. © Michael Förtsch auf Unsplash
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Es kam wie erwartet: Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Mittwoch Abend eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte beschlossen – die erste Lockerung der Geldpolitik seit 2024. Die US-Leitzinsen werden damit moderat auf 4% bis 4,25% abgesenkt, was weiterhin deutlich über dem Niveau in der Eurozone liegt. Die EZB hatte die Leitzinsen bis Juni 2025 bereits auf ein Niveau von 2,15% abgesenkt. Die Entscheidung des  FOMC-Ausschusses entsprach jedenfalls weitgehend den Markterwartungen.

Fed-Chef Jerome Powell, seit Monaten ins Visier von US-Präsident Trump geraten, begründete die Zinssenkung vor allem mit der deutlichen Abkühlung des Arbeitsmarkts. „Im Laufe dieses Jahres haben wir unsere Politik auf einem restriktiven Niveau gehalten, weil sich der Arbeitsmarkt in einer starken Position mit kräftiger Jobschaffung befand“, erklärte Powell auf der Pressekonferenz. „Das kann ich nicht mehr behaupten.“

Besonders die jüngsten Revisionen der Arbeitsmarktdaten hätten der Fed „ein sehr anderes Bild der Arbeitsmarktrisiken“ vermittelt als noch zu Jahresbeginn. Die deutliche Verlangsamung sowohl bei Arbeitsplatzangebot als auch -nachfrage sei „ungewöhnlich“ und erfordere eine weniger restriktive Geldpolitik.

Der Krypto-Markt hat kaum auf die US-Leitzinssenkung reagiert, Bitcoin steht weiterhin bei etwa 116.600 Dollar und somit ungefähr dort, wohin BTC in den letzten Tagen vor den Zinsentscheid hin zurückgewachsen ist. Einige Altcoins wie Dogecoin, Solana, BNB, Cardano oder SUI legten zwischen 3 und 5 Prozent zu, Ethereum verzeichnete ein leichtes Plus bei etwa 2%. Insgesamt sieht man, dass die erwartete Zinssenkung bereits eingepreist war, starke Auf- oder Abwärtsbewegungen gab es am Mittwoch Abend nicht zu verzeichnen. Ähnlich war es an den Aktienmärkten, dort schloss etwa der S&P500 bei minus 0,1%.

Spagat zwischen dualem Mandat wird schwieriger

Die Entscheidung verdeutlicht das Dilemma der Fed: Während der Arbeitsmarkt schwächelt, steigt die Inflation wieder an. Der Verbraucherpreisindex erreichte den höchsten Stand seit Januar, gleichzeitig wurden deutlich weniger Jobs geschaffen als erwartet. Die Fed sieht sich vor der Herausforderung, beide Ziele ihres dualen Mandats – Preisstabilität und Vollbeschäftigung – in Balance zu halten.

Die am Mittwoch veröffentlichten Wirtschaftsprognosen der Fed deuten auf zwei weitere Zinssenkungen in normaler Größenordnung für das laufende Jahr hin. Ein FOMC-Mitglied plädierte sogar für deutlich aggressivere Senkungen um insgesamt 1,25 Prozentpunkte – weit mehr als alle anderen stimmberechtigten Mitglieder.

Politischer Druck auf Powell wächst

Fed-Chef Powell steht zunehmend unter Beschuss. Seine Politik der stabilen Zinsen sorgte für Kritik von Investoren, Fed-Kollegen und dem Weißen Haus. Zwei Fed-Gouverneure – Michelle Bowman und Christopher Waller – stimmten bereits im Juli gegen das Festhalten an den hohen Zinsen und verwiesen auf „Anzeichen geringerer Dynamik und verlangsamten Wirtschaftswachstums“.

Auch Präsident Trump erhöhte den Druck erheblich. In einem Truth-Social-Beitrag vom 15. September schrieb er, dass der „zu Späte“ Powell die Zinsen senken müsse, und zwar stärker als erwartet. Die Fed blieb aber bei einer Moderaten Senkung von 25 Basispunkten.

Powell bekräftigte jedenfalls, dass die Fed ihre Entscheidungen weiterhin ausschließlich auf aktuellen Wirtschaftsdaten basieren werde: „Es liegt tief in unserer Kultur, unsere Arbeit auf Basis eingehender Daten zu machen und niemals etwas anderes zu berücksichtigen.“

Neue Machtverhältnisse in der Fed

Mit Stephen Miran wurde am Montag ein neuer Fed-Gouverneur bestätigt, der als Trump-Vertrauter gilt. Der Vorsitzende des Wirtschaftsberaterrats des Weißen Hauses ersetzte Adriana Kugler, die im August zurücktrat. Miran stimmte bei seinem ersten FOMC-Meeting bereits gegen die Entscheidung und bevorzugte eine größere Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte.

Diese personellen Veränderungen könnten dem Weißen Haus langfristig mehr Einfluss auf die Geldpolitik verschaffen. Powell betonte jedoch die Unabhängigkeit der Fed: „Das Komitee bleibt bei der Verfolgung unserer dualen Mandatsziele vereint. Wir sind fest entschlossen, unsere Unabhängigkeit zu bewahren.“

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