Zahlen

VCs haben im ersten Quartal 2024 so wenig Geld wie nie raisen können

Leere Taschen bei VCs. © Dall-E / Trending Topics
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Wenn es Startups schlecht geht, geht es den VCs schlecht, und umgekehrt: Auch das Jahr 2024 startet nicht besser für alle jene, die Finanzierung durch Risikokapital suchen. Ein neuer Bericht von Pitchbook, ein Daten-Provider für die globale Startup- und VC-Branche, zeigt, dass im ersten Quartal 2024 so wenig Geld für neue VC-Fonds eingehoben werden konnten wie seit dem Jahr 2014, seitdem die Zahlen erhoben werden, nicht mehr.

Laut Pitchbook flossen nur 9,3 Mrd. USD-Dollar an neuen Fondsverpflichtungen, was lediglich 5,0 % des Jahreshochs von 2022 entspricht. „Da nur wenig Kapital in den Markt zurückfließt, sind die LPs bei der Steuerung ihres Engagements in Venture Capital weiter unter Druck geraten“, heißt es in dem Bericht. Die LPs, das sind die Limited Partners (z.B. Pensionsfonds, Versicherungen, große Family Offices usw.), und die lassen so wenig Geld wie nie zuvor für die Fonds der Venture Capitalists springen. Bedeutet auch: Es steht künftig noch weniger Geld als schon jetzt für Investments in Startups und Scale-ups zur Verfügung.

Grundproblem ist, dass die VCs und damit ihre LPs derzeit große Schwierigkeiten haben, das Geld, das sie in den letzten Jahren investiert haben, zurück zu verdienen, weil es so wenig Exit-Möglichkeiten gibt. „Obwohl die Börsengänge von Reddit und Astera Labs im Laufe des Quartals im Rampenlicht standen, erreichte der Gesamtwert der Exits nur 18,4 Milliarden Dollar, was die Aussichten auf eine Erhöhung der Ausschüttungsquoten vorerst dämpft“, heißt es bei Pitchbook. Abseits von IPOs haben viele Scale-ups und Unicorns Bewertungen erreicht, die kaum jemand (außer Big Tech) bezahlen könnte, was Verkäufe und damit Erlöse für die Fonds möglich machen würden.

Tiger Global weit unter Ziel

Symptomatisch für die triste Lage ist etwa der neueste, 16-te Fonds von Tiger Global. Für diesen konnten nur 2,2 Milliarden Dollar geraised werden, obwohl das Ziel eigentlich 6 Milliarden Dollar gewesen wäre. Zu Vergleich: Tiger Global konnte 2021 noch stattliche 12,7 Milliarden Dollar für seinen letzten Fonds aufstellen. Aktuell hoffen viele darauf, dass sich ein neues IPO-Fenster öffnet, um möglichst viele Tech-Unternehmen an die Börse zu bringen und zuvor gekaufte Anteile liquidieren zu können.

Tiger Global hat auch das Problem, dass die massiven Investments in 2021 und Anfang 2022 in Tech-Unternehmen massive Verluste einbrachte, weil die Unternehmen die erwarteten Wachstumsziele nicht erreichen konnten – was wiederum teilweise drastische Abwertungen zur Folge hatte. Dieses Problem haben andere Fonds auch.

„Es war ein großes globales Experiment. Es wurde viel Kapital von Public in Private re-allokiert, um globale Digitalgewinne zu erzeugen. Dieses Experiment ist aus heutiger Sicht nicht aufgegangen. Es haben viele der Startups, die so finanziert worden sind, nicht geschafft, dieses enorme Kapital in nachhaltigen, globalen Wettbewerbsvorteil zu übersetzen“, sagte etwa Oliver Holle, CEO von Speedinvest, Ende 2023 über die Hype-Jahre 2021 und 2022.

Speedinvest-CEO Oliver Holle: “Ein wirklicher Gamechanger ist ein neues IPO-Fenster”

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