Vibe.co: Pariser AdTech-Startup erhält 50 Millionen Dollar – Revolut-CEO steigt ein

Das Pariser AdTech-Startup Vibe.co steht laut Sifted vor dem Abschluss einer Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 50 Millionen Dollar bei einer Bewertung von 410 Millionen Dollar. Die Finanzierung wird vom britischen Investor Hedosophia angeführt, der bereits früh in Unternehmen wie Spotify, Uber und Alibaba investierte. Auch Revolut-CEO Nik Storonsky beteiligt sich mit seinem Fonds QuantumLight, ebenso wie Illusian, der Fonds des Supercell-CEOs Ilkaa Paananen sowie die europäischen Risikokapitalgeber Singular und Elaia. Insgesamt erhöht sich die Finanzierung des Startups auf fast 80 Millionen Dollar.
Vibe.co entwickelt eine Self-Service-Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, zielgerichtete Werbung auf Streaming-Plattformen zu erstellen und zu verbreiten sowie die Leistung ihrer Werbekampagnen zu verfolgen. „Wir haben das Facebook Ads des Streaming-Fernsehens geschaffen“, so Vibe.co-Mitgründer Arthur Querou.
Hyper-Targeting für TV-Geräte
Vibe.co setzt auf moderne Technologien, um Kaufabsichten und das Verhalten von Konsumenten zu analysieren und daraus detaillierte Verbraucherprofile zu erstellen. Auf dieser Grundlage bringt das Unternehmen Marken mit passenden Werbeplätzen auf Streaming-Plattformen zusammen. Ein zentraler Bestandteil der Plattform ist ein KI-gestützter Video-Editor, mit dem Werbeinhalte erstellt werden können. Zudem bietet die Plattform umfassende Tools zur Analyse und Optimierung der Kampagnenleistung.
Aktuell verfolgt Vibe.co rund 120 Millionen Verbraucherprofile in den USA und arbeitet mit fast allen großen Streaming-Anbietern zusammen – mit Ausnahme von YouTube. Das liegt daran, dass die Videoplattform zu Google gehört, das mit Google Ads eine eigene Werbeplattform betreibt.
Nach Angaben des Unternehmens erzielt die Plattform im Schnitt einen „Return on Ad Spend“ (ROAS) von 250 Prozent und steigert die Verkäufe um durchschnittlich 20 Prozent. Über 5.000 Marken setzen bereits auf die Technologie – darunter kleine und mittelständische Unternehmen, politische Organisationen, lokale Geschäfte, Franchise-Unternehmen, kleinere Agenturen sowie Anbieter aus Bereichen wie Mode und Wellness.
Vibe.co verdient an jeder geschalteten Anzeige über eine Vermittlungsprovision. Der Jahresumsatz des Startups liegt inzwischen bei einer Run-Rate von 100 Millionen US-Dollar. Bis Ende des Jahres strebt das Unternehmen die Profitabilität an. Langfristig plant Vibe.co, bis 2028 einen Jahresumsatz von einer Milliarde Dollar zu erreichen.
Vibe.co setzt auf US-Markt
Obwohl mehr als ein Drittel der 140 Mitarbeiter:innen von Vibe.co in Paris ansässig ist, konzentriert das Startup seine Aktivitäten auf die USA, wo es derzeit 90 Personen beschäftigt. „Wir haben noch keine einzige Werbung auf einem Fernseher außerhalb der USA geschaltet“, sagt Querou. Er ist überzeugt: „Man kann keinen Marktführer, besonders in der Werbung, von Europa aus aufbauen. Man muss in die USA gehen.“